Riesenaufregung: Spioniert China mit Containerbrücken Hamburg aus?
Spioniert China westliche Häfen aus – mit Containerbrücken aus eigener Herstellung? Dieser Verdacht regt sich einem Bericht zufolge im US-Pentagon. Besonders heikel: In Hamburg stammen sogar die allermeisten der Riesen-Kräne von dem verdächtigten chinesischen Staatskonzern! Die MOPO hakte nach.
US-Militärkreise sind besorgt: Sie verdächtigen China, US-Häfen auszuspionieren, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf Quellen im US-Verteidigungsministerium. Das Mittel: Die riesigen Containerbrücken, mit denen Frachtschiffe in so vielen Häfen be- und entladen werden. Pentagon-Mitarbeiter haben sie dem Bericht zufolge mit trojanischen Pferden verglichen, die über Sensoren Daten über Import und Export abgreifen könnten. In den USA besonders brisant, wenn so Informationen über Güter für militärische Einsätze gesammelt würden.
Spioniert China westliche Häfen aus – mit Containerbrücken aus eigener Herstellung? Dieser Verdacht regt sich einem Bericht zufolge im US-Pentagon. Besonders heikel: In Hamburg stammen sogar die allermeisten der Riesen-Kräne von dem verdächtigten chinesischen Staatskonzern! Die MOPO hakte nach.
US-Militärkreise sind besorgt: Sie verdächtigen China, US-Häfen auszuspionieren, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf Quellen im US-Verteidigungsministerium. Das Mittel: Die riesigen Containerbrücken, mit denen Frachtschiffe in so vielen Häfen be- und entladen werden. Pentagon-Mitarbeiter haben sie dem Bericht zufolge mit trojanischen Pferden verglichen, die über Sensoren Daten über Import und Export abgreifen könnten. In den USA besonders brisant, wenn so Informationen über Güter für militärische Einsätze gesammelt würden.
China: Staatskonzern ist Marktführer
China wies den Verdacht als paranoid zurück. Eindeutige Belege nannte das WSJ nicht. US-Behörden sollen bis Ende des Jahres untersuchen, ob die Containerbrücken ein Risiko sind. Ein Hersteller ist besonders im Visier: „Shanghai Zhenhua Heavy Industries Company Limited“, kurz ZPMC. Er ist der größte Hersteller von Containerbrücken weltweit, Marktführer – und chinesischer Staatskonzern.

Brisant: Auch am Hamburger Hafen sind seit Jahren zahlreiche seiner Kran-Riesen im Einsatz. Allein die HHLA, die drei der vier Containerterminals betreibt, hat 30 Stück. Das sind rund zwei Drittel des Bestands, sagt die Sprecherin der MOPO. Auch Eurogate, Betreiber des vierten Containerterminals, habe mehr als zehn ZPMC-Containerbrücken, so ein Sprecher.
Hamburger Hafen: Wird hier spioniert?
Könnte also auch der Hamburger Hafen ausspioniert werden? Laut dem Bundesinnenministerium ist Deutschland ein Spionage-Ziel. Erst im Februar hatte der Präsident des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, vor einer Zunahme chinesischer Spionage in Deutschland gewarnt. Rolf Langhammer vom Institut für Weltwirtschaft Kiel warnte in der MOPO vor einer chinesischen Strategie, eine sogenannte „digitale Seidenstraße“ für die Datenherrschaft über den Überseehandel aufzubauen.
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Die für den Hafen zuständige Wirtschaftsbehörde sieht aber keinen Grund zur Sorge: Die Hafenkräne seien in erster Linie zur Frachtbeförderung im Einsatz, weshalb „jedenfalls keine Anhaltspunkte dafür bestehen, dass es hierbei zu einem weitergehenden Problem für die Sicherheit kritischer Infrastrukturen kommt”, sagt der Sprecher Martin Helfrich zur MOPO.
Die HHLA äußert sich zurückhaltend: Die Software und die Steuerung für die chinesischen Containerbrücken stammen ausschließlich von europäischen und amerikanischen Herstellern. „Die logistische Steuerung der Geräte erfolgt über die zentral verwaltete und intern betriebene IT der HHLA“, so die Sprecherin. „Wir nehmen die Hinweise gleichwohl ernst und beobachten die weiteren Entwicklungen aufmerksam.“ Eurogate äußerte sich nicht.
Chinas Einfluss immer wieder Thema
Der chinesische Einfluss auf deutsche Infrastruktur ist immer wieder Thema. Gerade steht ein Bann von „Huawei“- und „ZTE“-Bauteilen für das deutsche 5G-Netz zur Debatte. Auch der umstrittene Deal mit der chinesischen Staatsreederei Cosco, beim Hamburger Containerterminal Tollerort einzusteigen, hatte bundesweit für Aufregung gesorgt. Das Geschäft bekam mit einem geringeren Anteil grünes Licht, wurde aber noch nicht abgeschlossen. Laut der HHLA steht eine Finalisierung kurz bevor.