Rettung für Hamburgs coolste Schatzkammer – allerdings mit kleinem Haken
Existenznot bei der Hanseatischen Materialverwaltung: Wegen einer umfangreichen Sanierung muss das besondere Requisitenlager mit dem einzigartigen Konzept seinen Standort im Oberhafen für knapp zwei Jahre verlassen. Nach Wochen des Bangens gibt es nun einen Lichtblick. Und was für einen: Im ehemaligen Karstadt-Sports-Gebäude ist Platz für die HMV – inklusive Dachterrasse. Es gibt nur einen Haken.
Existenznot bei der Hanseatischen Materialverwaltung (HMV): Wegen einer umfangreichen Sanierung muss das besondere Requisitenlager mit dem einzigartigen Konzept seinen Standort im Oberhafen für knapp zwei Jahre verlassen. Nach Wochen des Bangens gibt es nun einen Lichtblick. Und was für einen: Im ehemaligen Karstadt-Sport-Gebäude in der Innenstadt ist Platz für die HMV – inklusive Dachterrasse. Es gibt nur einen Haken.
Ein Schiffsbug, eine Lokomotive, knallbunte Kostüme: Bei der Hanseatischen Materialverwaltung in der Stockmeyerstraße kann man die verrücktesten Dinge kaufen oder leihen. In den zehn Jahren ihres Bestehens haben die Mitarbeiter nach eigenen Angaben mindestens 10.000 Requisiten aus Film- und Theaterproduktionen gerettet.
Ausweichfläche mit bestem 360-Grad-Blick über die Stadt
Vor einigen Monaten der Schock: Wegen einer Sanierung muss die HMV aus ihren Räumlichkeiten raus – voraussichtlich bis Anfang 2025. „Wir werden nicht öffentlich gefördert. Dementsprechend schwierig gestaltete sich die Suche nach einer Übergangslösung“, sagt Geschäftsführer Jens Gottschau. „Unsere Anfrage bei der Hamburg Kreativ Gesellschaft lief schon eine Weile. Jetzt hat sie uns vorgeschlagen, den fünften Stock des ehemaligen Karstadt-Sports-Gebäudes in der Mönckebergstraße zu nutzen.“
Für die HMV sei die Veranstaltungsfläche perfekt. „1200 Quadratmeter Fläche und der beste 360-Grad-Blick über die Stadt“, heißt es. Die Dachterrasse soll auch anderen freischaffenden Künstlern zur Verfügung stehen. „Zu den Öffnungszeiten von Donnerstag bis Sonntag ab 16 Uhr wird das ein öffentlich zugänglicher Ort“, so Jens Gottschau. Außerdem sei ein Workshopzimmer geplant.

Das Problem: Die Räumlichkeiten stehen nach jetzigem Stand nur bis Ende des Jahres zur Verfügung. „Sollte das Konzept gut laufen, ist aber eine Verlängerung möglich“, sagt der Geschäftsführer. Der merkt an: „Für uns ist das vor allem psychologisch wichtig. Ein Lichtblick in dieser hoffnungslosen Zeit.“
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Die große Eröffnung der Ausweichfläche steigt am 15. April. Bis dahin wird im fünften Stock und auf dem Dach des ehemaligen Karstadt-Sport-Gebäudes gewerkelt und geschraubt sowie ein Teil der Großrequisiten untergebracht. Der andere Teil darf noch am Oberhafen bleiben und soll Künstlern hier weiterhin zur Verfügung stehen.