Rettung für die Künstler von der Hafenkante
(Vorerst) gute Nachrichten für die Künstler-Genossenschaft „Mundhalle“: Nach monatelangem Hoffen und Bangen gibt es jetzt einen neuen Übergangsstandort. Nachdem die Kreativen aus ihrer Heimat in Rothenburgsort ausziehen mussten, fanden sie immer nur vorübergehende Bleiben. Und auch der neue Standort, den die Stadt ihnen zur Verfügung stellt, ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Doch ein Ende dieser misslichen Situation ist in Sicht.
Die „Mundhalle“ bietet kleineren Handwerks- und Kreativbetrieben und Künstlern preisgünstige Räumlichkeiten für ihre Tätigkeiten. Eine Idee, die gut ankam: Die kleine Halle in Rothenburgsort wurde nach der Gründung schnell zu klein, die Künstler zogen um – und dann wurde ihnen gekündigt. Es folgte eine zweijährige Unterbringung im Cruise Center Terminal an der Hübenerstraße (HafenCity). Als der Vertrag 2023 auslief, mussten erneut die Kisten gepackt werden. Die Künstler mussten sich aufteilen, statt einer großen gab es jetzt zwei Übergangshallen, in Bramfeld und auf dem Kleinen Graasbrook. Und jetzt?
Altona: Nächster Übergangsstandort für die „Mundhalle“
Die Finanz- und die Kulturbehörde kündigten an, dass die „Mundhalle“ in der Waidmannstraße (Altona-Nord) unterkommen können, bis sie endlich ihr (hoffentlich) langfristiges Zuhause im Holzhafen in Moorfleet beziehen können. Darauf fiebern sie schon hin, wie Mundhallen-Mitglied Alexandra Gries der MOPO im November erklärte: „Es scheint, als würde immer noch davon ausgegangen, dass es in der Natur von Kreativschaffenden liegt, sich gerne unentwegt in temporäre, unsichere, perspektivlose Arbeits- und Wirkstätten zu begeben. Nur weil wir in der Lage sind, aus der Not heraus zu improvisieren, bedeutet das nicht, dass dies der Zustand ist, den wir brauchen, um unserer Arbeit nachgehen zu können.“

Genau diese Tugend lobte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) jetzt aber nochmal: „Dass die Mundhalle auf ihrem Weg zu einem dauerhaften Standort diese Schwierigkeiten immer wieder meistert, zeugt nicht nur von Einfallsreichtum und Flexibilität, sondern zeigt vor allem die starke Entschlossenheit auf allen Seiten, Flächen für Kreative und damit Arbeitsplätze zu sichern. Dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar.“
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Und auch Finanzsenator Andreas Dressel betonte die Bedeutung der Mundhalle für die Stadt: „Die genossenschaftliche Kreativwirtschaft in Hamburg zu unterstützen, ist uns als Senat ein ganz wichtiges Anliegen. Insofern freue ich mich, dass wir für die vielen Akteurinnen und Akteure der Mundhalle nach intensiven Bemühungen aller Beteiligter nun eine weitere gute Zwischenlösung gefunden haben, bis es dann an den langfristigen Standort in Moorfleet gehen kann“, sagte er. (prei)
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