Denkmalgeschützte Villa gerettet: Von der Bruchbude zum Prachtstück
Der Plan war glasklar: Die Denkmal-Villa in Groß Flottbek verfallen lassen, abreißen und auf dem großen Grundstück einen klotzigen Neubau mit vielen teuren Eigentumswohnungen errichten. Mitten im Immobilienboom 2021 hätte das locker ein paar Milliönchen Profit gesichert. Doch Anwohner riefen die MOPO an, wir druckten zwei Artikel, gleichzeitig verweigerte das Bezirksamt Altona die Abbruchgenehmigung. Schließlich verkaufte der Spekulant frustriert. Lesen Sie hier, warum das denkmalgeschützte Objekt jetzt in neuem Glanz erstrahlt.
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Der Plan war glasklar: Die Denkmal-Villa in Groß Flottbek verfallen lassen, abreißen und auf dem großen Grundstück einen klotzigen Neubau mit vielen teuren Eigentumswohnungen errichten. Mitten im Immobilienboom 2021 hätte das locker ein paar Milliönchen Profit gesichert. Doch Anwohner riefen die MOPO an, wir druckten zwei Artikel, gleichzeitig verweigerte das Bezirksamt Altona die Abbruchgenehmigung. Schließlich verkaufte der Spekulant frustriert. Lesen Sie hier, warum das denkmalgeschützte Objekt jetzt in neuem Glanz erstrahlt.
„Spekulant lässt Villa verfallen und will abkassieren.“ So schrieb die MOPO im Januar 2022 und zeigte Fotos der Villa an der Beseler Straße 10. Um die Fotos zu machen, betraten wir das frei zugängliche Grundstück. Der Eigentümer, ein Hamburger Projektentwickler, reagierte nicht auf die Kritik an den Abrissplänen. Stattdessen zeigte er zwei MOPO-Reporter wegen Hausfriedensbruchs an. Die Hamburger Staatsanwaltschaft stellte die Verfahren ein.
Spekulant verkauft 113 Jahre alte Villa an Immobilienunternehmer
Das Bezirksamt Altona lehnte Abbruchanträge des Eigentümers ab, außerdem war Denkmalschutz erlassen worden. Der Spekulant zog die Reißleine und verkaufte die 113 Jahre alte Villa mit dem knapp 1500 Quadratmeter großen Grundstück an den Kieler Immobilienunternehmer Timm Heinrich von Bargen.
Auch er muss mit seiner Firma, die vor allem in Kiel Mietshäuser besitzt, Geld verdienen. Doch für mehr Profit ein Denkmal-Objekt plattmachen, das würde der Vater von vier Kindern nicht tun. Der 48-Jährige entspricht im Übrigen nicht dem Bild, welches man üblicherweise von einem mittelständischen Unternehmer hat. Mit seiner Frau Michaela und den heute 13 bis 20 Jahre alten Kindern reiste er von 2018 bis 2022 um die Welt. Dafür hatte Timm von Bargen einen alten Lastwagen zum geländegängigen Wohnmobil umgebaut. Die Globetrotter-Familie blieb schließlich in Ecuador
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Doch dann packte die von Bargens das Heimweh. Timm von Bargen kaufte kurzentschlossen die verfallene Villa, restaurierte sie denkmalgerecht und nun zog die Familie ein. Timm von Bargen: „Ein wunderschönes Heim und supernette Nachbarn – was will man mehr?“