So sehen die Wärmebildkameras aus.
  • So sehen die Wärmebildkameras aus.
  • Foto: Vekehrsbehörde

Rekord in Hamburg: Diese Kameras überwachen jetzt Hamburgs Radverkehr

Radfahrer-Rekord in Hamburg! Im Vergleich zum Vorjahr zählt die Stadt 2020 33 Prozent mehr Radverkehr. Dabei spielt auch Corona eine Rolle.

Die notwendige Verkehrswende scheint immer mehr in den Köpfen der Menschen anzukommen – in diesem Jahr ließen die Hamburger offenbar vermehrt ihr Auto stehen und stiegen auf den Drahtesel um. 33 Prozent mehr Radfahrer wurden auf Hamburgs Straßen im Vergleich zu den Zähltagen im August und September 2019 gemeldet, wie die Verkehrsbehörde am Dienstag mitteilte. 

HVV-Streik: 143 Prozent mehr Radfahrer

„Das ist eine extrem motivierende Zahl, die uns in dem Kurs der Mobilitätswende bestätigt“, so Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Der Autoverkehr sei hingegen in diesem Jahr nicht merklich gestiegen. Selbst beim HVV-Streik Mitte Oktober habe der Fahrradverkehr ein Plus von 143 Prozent verzeichnet, aber nur zehn Prozent mehr Autos seien auf den Straßen unterwegs gewesen.

Grund für den Anstieg sei neben der allgemein steigenden Beliebtheit der Drahtesel auch Corona. Vermutlich mieden mehr Hamburger die öffentlichen Verkehrsmittel, um nicht mit vielen Menschen in Kontakt zu kommen.

Damit künftig noch genauer gezählt werden kann, wie viele Radfahrer, wo in Hamburg unterwegs sind, werden derzeit überall in der Stadt Wärmebildkameras verbaut.

Hamburg verzeichnet einen deutlichen Anstieg bei den Radfahrern.

Hamburg verzeichnet einen deutlichen Anstieg bei den Radfahrern.

Foto:

imago images/Hoch Zwei Stock/Angerer

Das neue Hamburger Radverkehrszählnetz (HaRaZäN) wurde seit Herbst 2017 geplant und steht nun bald vor dem Abschluss. Das rund 1,4 Millionen Euro teure Projekt sieht vor, überall in der Stadt Wärmebildkameras an Radstrecken zu installieren und so genau auswerten zu können, wo eventuell Verbesserungsbedarf besteht.

Bislang sind 55 Dauerzählstellen eingerichtet, 91 sind erst mal geplant. Die Kameras arbeiten laut Stadt komplett anonymisiert, Gesichter sind nicht erkennbar. Sie sind auf Hauptverkehrs- und Bezirksstraßen zu finden, wie auch auf Velorouten und Nebenstrecken.

Links das Realbild, rechts das anonyme Wärmebild.

Links das Realbild, rechts das anonyme Wärmebild.

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Verkehrsbehörde

Hamburg sammelt Fahrraddaten

Durch die neu gewonnen Daten verspricht man sich, „eine verbesserte Basis für die weiteren verkehrsplanerischen Weichenstellungen“, so Volker Rech, Technischer Geschäftsführer der Hamburger Verkehrsanlagen. Laut Verkehrssenator Tjarks arbeite man außerdem an Plänen, die sich mit einer dauerhaften grünen Welle für Radfahrer befassen.

Interessierte Hamburger können übrigens selbst unter diesem Link online nachgucken, welche Ergebnisse die neuen Fahrrad-Daten liefern. (fkm) 

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