Mieter-Albtraum: Hilfe! Bei uns regnet’s seit anderthalb Jahren in die Wohnung!
Wenn es in Hamburg regnet, dann laufen bei Ingrid Jänicke und Petra Müller regelrechte Wasserbäche am Fenster herunter. Direkt über ihnen befindet sich zwar eine Regenrinne – die ist allerdings seit über anderthalb Jahren kaputt, nachdem ein riesiger Baum auf das Gebäude in der Bartelsstraße (Sternschanze) gefallen ist. Bislang hat sich der Vermieter nicht darum gekümmert und vertröstet die Mieterinnen stattdessen seit Monaten – und sieht darin überhaupt kein Problem.
Wenn es in Hamburg regnet, dann laufen bei Ingrid Jänicke und Petra Müller regelrechte Wasserbäche am Fenster herunter. Direkt über ihnen befindet sich zwar eine Regenrinne – die ist allerdings seit über anderthalb Jahren kaputt, nachdem ein riesiger Baum auf das Gebäude in der Bartelsstraße gefallen ist. Bislang hat sich der Vermieter nicht darum gekümmert, vertröstet die Mieterinnen stattdessen seit Monaten – und sieht darin überhaupt kein Problem.
„Es ist bei jedem Regen das Gleiche“, erzählt Ingrid Jänicke (68) frustriert. „Jedes Mal werden unsere Fenster und Fensterrahmen bis nach innen durchnässt.“ Sie und ihre Mitbewohnerin Petra Müller (64) leben seit fast 33 Jahren in ihrer Wohnung direkt in der Schanze. „Aber so etwas haben wir noch nie erlebt.“
Seit Februar 2022 ist die Regenrinne auf dem Dach kaputt
Grund dafür ist ein Ereignis, das schon mehr als anderthalb Jahre zurückliegt: Orkantief „Zeynep“, das am 18. und 19. Februar 2022 durch Hamburg wütete. Erstmals seit 2013 erlebte die Hansestadt an diesen Tagen wieder eine schwere Sturmflut. Nicht nur der Fischmarkt wurde wie üblich überschwemmt, sondern auch die Große Elbstraße (Altona) und Teile der HafenCity. Der Deutsche Wetterdienst maß Windstärken zwischen neun (75-88 km/h) und elf (103-117 km/h).
Bei einer dieser orkanartigen Böen wurde einer der Bäume, die im Innenhof des Wohnhauses stehen, entwurzelt und fiel mit Karacho auf das Gebäude. „Wir haben uns so erschreckt“, erzählt Jänicke. Die Feuerwehr fällte den Baum daraufhin, dieser hatte allerdings bereits schwere Schäden an Dach und Regenrinne verursacht.
Kaputte Regenrinne: Verwaltung vertröstet die Mieterinnen
Letztere wurde bis heute nicht repariert, sondern hängt gut sichtbar verbogen herunter. Deshalb kann das Wasser bei Regen dort nicht mehr entlangfließen und pladdert stattdessen gegen das Fenster. „Ich habe dem Vermieter so oft von unserem Problem berichtet und wurde immer wieder vertröstet“, sagt die 68-jährige Hamburgerin und zeigt ihren E-Mail-Verlauf mit einem Vertreter der Hausverwaltung „Nordimmobilien Private Verwaltung“.

Dieser hatte ihr unter anderem im Juli 2022 geschrieben, dass die Reparatur der Regenrinne bereits beauftragt sei, aktuell wären jedoch alle Handwerker stark eingebunden. „Wir rechnen mit einer weiteren Bearbeitung Anfang bzw. Mitte August“, heißt es dort. Ein Jahr später ist allerdings immer noch nichts passiert.
Vermieter: Regenrinne wegen „schlechter Zugänglichkeit“ noch nicht repariert
Eben dieser Vertreter der Hausverwaltung antwortete auch auf die MOPO-Anfrage. Die Reparaturen am Dach seien umgehend durchgeführt worden, betont er. „Die Regenrinne, wegen der schlechten Zugänglichkeit, bisher nicht. Hintergrund ist, dass das Dach komplett erneuert werden soll und dass durch den Zustand der Regenrinne keinerlei Beeinträchtigungen oder Probleme in den darunterliegenden Wohnungen entstehen.“
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Jänicke und Müller sehen das allerdings anders, haben deshalb den Mieterverein zu Hamburg eingeschaltet. „Wir haben sowohl den Eigentümer als auch das Bezirksamt Altona angeschrieben, die Missstände dargelegt und ihnen eine Frist bis zum 10. Oktober gesetzt“, sagt deren Chef Rolf Bosse. „Wenn es in einer Wohnung Mängel gibt, muss deutlich schneller gehandelt werden.“ Nach MOPO-Informationen sind beim Mieterverein zudem bereits ähnliche Beschwerden über die betreffende Hausverwaltung aus anderen Häusern eingelaufen: Dort soll es ebenfalls um schlechte Erreichbarkeit und verschleppte Reparaturen gehen.
Aber nicht nur von oben kommt die Feuchtigkeit – auch im Keller sind an den Wänden und am Boden Wasserrückstände zu erkennen. An einer Stelle hat sich Schimmel gebildet. Laut des Vertreters der Hausverwaltung sei die Entwässerung aber bereits verbessert worden. „100 Prozent trocken bekommt man einen solchen Keller im Altbau leider nicht, insbesondere auch wegen der zunehmenden Starkregenereignisse. Wenn Schimmel auftritt, wird dieser normalerweise kurzfristig entfernt.“

Allgemein plant der Vermieter in den Jahren 2024 und 2025 Sanierungen für seine beiden Gebäude in der Bartelsstraße. Jänicke und Müller hoffen, dass die Regenrinne ganz oben auf der Liste steht.