Razzien in Hamburg und Berlin: Bande mietet Luxus-Autos – und verkauft sie ins Ausland
Schlag gegen eine Bande Autodiebe: Bei Razzien in Hamburg, Niedersachsen und Berlin wurden sechs Verdächtige festgenommen. Die Bande soll Luxus-Karossen gemietet und dann ins Ausland verkauft haben.
Die Ermittler des für Rockerkriminalität zuständigen Landeskriminalamtes 65 (LKA 65) schlugen, wie erst jetzt bekannt wurde, bereits am vergangenen Donnerstagmorgen um 7 Uhr zu. Durchsucht wurden sechs Wohnungen in Hamburg – auf St. Pauli sowie in Bahrenfeld, Rahlstedt, Steinwerder, Altona und Hamm. Außerdem filzten die Beamten jeweils ein Objekt im niedersächsischen Adendorf bei Lüneburg sowie in Berlin-Wedding.
In mehrmonatigen Ermittlungen hatten die Beamten festgestellt, dass fünf Männer im Alter zwischen 26 und 45 Jahren und eine 27-jährige Frau offenbar gemeinschaftlich in mindestens drei Fällen hochwertige Fahrzeuge in angemietet hatten, um sie dann gewinnbringend zu verkaufen.
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Video: Bereits 2018 wurden in Hamburg viele Autos gestohlen
Autoschieber in Hamburg und Berlin ergaunern AMG-Mercedes
Die 27-Jährige steht im Verdacht, jeweils nach vorheriger Anfrage eines 26-Jährigen einen Mercedes AMG G 63 (Neupreis ab ca. 152.000 Euro) und einen Mercedes AMG GT S (Neupreis ab ca. 140.000 Euro) auf ihren Namen angemietet zu haben. Der 26-jährige Mann selbst soll einen Mercedes S 400d (Neupreis ab ca. 95.000 Euro) mit falschen Personalien bei einer Autovermietung ausgeliehen haben.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen überführten drei weitere Bandenmitglieder (27, 41, 45) den AMG G 63 und den AMG GT S zum Verkauf in die Türkei. Ein 39-Jähriger steht ebenfalls im Verdacht, in die Straftaten involviert zu sein.
Razzia in Hamburg. Ein Mercedes sichergestellt, zwei weitere in der Türkei verschollen
Während der Mercedes S 400d in Berlin sichergestellt wurde, dauern die Ermittlungen zum Verbleib der beiden anderen hochmotorisierten Autos in der Türkei an.
Bei den Razzien machten die Ermittler des LKA 65 reiche Beute: Neben diversen Mobiltelefonen und elektronischen Speichermedien als mögliche Beweismittel wurden mehrere hochwertige Uhren ungeklärter Herkunft und verbotene Dopingmittel sichergestellt. An der Wohnanschrift der tatverdächtigen Frau stellten die Beamten etwa ein halbes Kilo Marihuana sowie eine Schreckschusswaffe sicher. (mp)