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Die Luxusjacht „Dilbar“ wird von Schleppern aus dem gefluteten Trockendock der Werft Blohm + Voss auf die Elbe vor den Landungsbrücken gezogen.
  • Die Luxusjacht „Dilbar“ wird von Schleppern aus dem gefluteten Trockendock der Werft Blohm + Voss auf die Elbe vor den Landungsbrücken gezogen.
  • Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Razzia auf Oligarchen-Jacht – Ermittler finden teure Kunstwerke in Hamburg

Ein Luxus-Schiff mit Luxus-Gemälden: Fahnder vom Bundeskriminalamt (BKA) und der Steuerfahndung haben im Zuge einer Razzia gegen den Oligarchen Alischer Usmanow mehrere teure Kunstwerke in einer Hamburger Spedition gefunden.

Nach Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ seien „kistenweise Kunstschätze“ sichergestellt worden, darunter 30 Gemälde bedeutender Maler. Der Wert der Bilder könnte sich auf fünf Millionen Euro belaufen.

Die Bilder könnten demnach mit der Luxusjacht „Dilbar“ nach Hamburg gekommen sein, wurden offenbar eingelagert, als das Schiff Ende 2021 zur Generalüberholung zur Werft Blohm + Voss kam. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und den Sanktionen gegen russische Oligarchen war die Jacht in Hamburg festgesetzt worden, im September wurde sie nach Bremen überführt.

Usmanow: Vorwürfe der Steuerhinterziehung und Geldwäsche

Seit Anfang März setzt die EU Sanktionen gegen Oligarchen aus dem Umfeld von Russlands Präsident Wladimir Putin durch. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft München II gegen Usmanow wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main wegen des Verdachts der Geldwäsche.

Eine Festsetzung der Immobilien und Schiffe hat sich in Deutschland allerdings bisher als kompliziert herausgestellt, da die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse oft unklar sind – oft stehen Briefkastenfirmen oder Mittelsmänner dazwischen. So war es auch bei der „Dilbar“ bislang ein Rätsel, ob sie tatsächlich Alischer Usmanow gehört, der zum innersten Zirkel Putins zählt. Zu seinem Reichtum kam er durch Metallindustrie, Bergbau und mehrere russische Medien. So ist er Besitzer mehrerer Tageszeitungen.

Ende September wurden die Jacht und die Hamburger Spedition einer Razzia unterzogen. Geprüft wird, wem die Jacht tatsächlich gehört – Berichten zufolge soll Usmanows Schwester Gulbahor Ismailova Eignerin sein.

Kunstwerke bei Razzia entdeckt: Offenbar auch ein Chagall unter den Gemälden

Unter den gefundenen Bildern soll sich laut WDR, NDR und SZ auch ein Werk des französisch-russischen Künstlers Marc Chagall befinden. Ein Sprechers Usmanows bestreite jedoch, dass die sichergestellten Kunstwerke dem Oligarchen gehörten.

Die „Dilbar“ war von der Lürssen-Werft gebaut und 2016 ausgeliefert worden – laut Werft ist es die nach Bruttotonnage größte Jacht der Welt und zudem eine der komplexesten und anspruchsvollsten Jachten, die jemals gebaut wurden, „sowohl bezüglich ihrer Dimensionen als auch ihrer Technologie“. Zu der Jacht gehört auch ein 25-Meter-Pool.

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