Sternbrücke in Hamburg: Protest-Raven gegen die Neubau-Pläne
Musiker Jan Delay, Regisseur Fatih Akin und Schauspielerin Nina Petri. Diese Hamburger Promis haben sich mit der „Initiative Sternbrücke“ solidarisiert, die gegen den Neubau der Brücke über der Kreuzung Stresemannstraße/Max-Brauer-Allee (Altona-Altstadt) kämpft. Doch all die Mühen, Petitionen und Demonstrationen haben bis jetzt nichts bewegt. Nun soll mit einer Aktion gegen die Pläne protestiert werden – tanzend, mit einem Rave.
Musiker Jan Delay, Regisseur Fatih Akin und Schauspielerin Nina Petri. Diese Hamburger Promis haben sich mit der „Initiative Sternbrücke“ solidarisiert, die gegen den Neubau der Brücke über der Kreuzung Stresemannstraße/Max-Brauer-Allee (Altona-Altstadt) kämpft. Doch all die Mühen, Petitionen und Demonstrationen haben bis jetzt nichts bewegt. Nun soll mit einer Aktion gegen die Pläne protestiert werden – tanzend, mit einem Rave.
Raves sind Tanzveranstaltungen mit elektronischer Musik. Oft draußen oder in leerstehenden Gebäuden wird bis tief in die Nacht – oder früh in den Morgen – getanzt. Beim Demo-Rave von fast 20 Initiativen in Altona am kommenden Samstag demonstrieren deren Mitglieder tanzend für den Erhalt der Sternbrücke – und gegen andere stadtplanerische Projekte.
Rave in Hamburg: Demozug durch Altona
„So unterschiedlich unsere Anliegen auch sein mögen, eines haben wir alle gemeinsam: In Altona werden Projekte durchgezogen, die nicht klimagerecht sind, die die Stadtteilkultur zerstören und bei denen nicht auf die Bürger gehört wird. Dagegen wollen wir uns wehren“, sagt Almut Siegert von der „Initiative Sternbrücke“. Ihr Bündnis hat sich mit fast 20 anderen Bewegungen zusammengetan, um zu demonstrieren.
Am Samstag geht es um 14 Uhr los: Der Demo-Zug startet begleitet von Live-Musik und Redebeiträgen am Bahnhof Altona (Ausgang Ottensen). Auf dem Weg zur Sternbrücke sollen die Menschen an Beispielen für die fehlerhafte Stadtplanung vorbeikommen, so die Veranstalter. Danach gibt es ab 16 Uhr einen Rave an und unter der Sternbrücke. Vier verschiedene DJs legen auf.
Kritik am Holstenareal und Fernbahnhof Altona
Eins der Negativ-Beispiele für verfehlte Baupolitik ist nach Meinung der Demonstranten der Fernbahnhof Altona. Der soll nämlich nicht mehr lange an der Scheel-Plessen-Straße stehen, sondern zur jetzigen S-Bahnstation Diebsteich verlegt werden. Zum Unmut von Michael Jung, Mitglied des Vereins „Prellbock Altona“: „Mit der Verlegung wird ein vollkommen gut funktionierender Verkehrsknotenpunkt zerschlagen und an einem unzureichenden Ort wieder aufgebaut. Der Bahnhof Altona soll saniert werden – und nicht verlegt.“
Auch am Holstenareal wollen die Demonstranten vorbeigehen. Das Gelände wurde an Investoren verkauft, nachdem die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch machte. Dadurch würden die zukünftigen Mieten hoch ausfallen, so Beate Kirst von der Holstenareal-Initiative „Knallt am dollsten“. Die kritisiert „die Inhalte des städtebaulichen Vertrags sowie des Bebauungsplanentwurfs.“
„Viele dieser Projekte liegen schon seit 20 Jahren in der Schublade, sie sind einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Timo Baum. Er hat mit dem „EcoPolis Kollektiv“ schon im vergangenen Dezember einen Rave unter der Sternbrücke organisiert. „Lasst uns am Samstag alle auf der Straße tanzen, denn uns gehört die Stadt.“ Auch Axel Bühler von der „Initiative Sternbrücke“ will ein Zeichen setzen: „Der Rave wird bis ins Rathaus zu hören sein.“