„Wir kämpfen hier gegen Ratten!“ So will die SAGA Dulsberg schöner machen
Die Klage über die angebliche Rattenpest ruft ein Anwohner während des Besuchs von Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) in Dulsberg von seinem Balkon. Nagetiere sind nur eines der Ärgernisse, mit denen die SAGA aktuell zu kämpfen hat. Wie die städtische Wohnungsbaugesellschaft die Nachbarschaft aufwerten will, sah sich die Senatorin auf ihrer Bezirks-Tour an. Die MOPO war dabei.
Die Klage über die angebliche Rattenpest ruft ein Anwohner während des Besuchs von Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) in Dulsberg von seinem Balkon. Nagetiere sind nur eines der Ärgernisse, mit denen die SAGA aktuell zu kämpfen hat. Wie die städtische Wohnungsbaugesellschaft die Nachbarschaft aufwerten will, sah sich die Senatorin auf ihrer Bezirks-Tour an. Die MOPO war dabei.
Früh am Mittwochmorgen treffen Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) und Nord-Bezirksamtschef Michael Werner-Boelz (Grüne) am Alten Teichweg ein. Hinter ihnen steht ein Bagger im Matsch, hier soll es später einmal grün und blumig werden. Saga-Projektleiter Michael Bruchhold und Friedrich Becker, Leiter der Saga-Geschäftsstelle Barmbek, zeigen ihnen die Arbeiten und erklären die Maßnahmen.
Neue Beete, Lampen und Spielgeräte
Trotz großer Rasenflächen und Spielplätze zwischen den Wohnblöcken aus den 40er und 50er Jahren war es hier bisher wenig einladend. Jetzt sollen neue Beete, Lampen, mehr Spielgeräte und eine Calisthenics-Anlage (Geräte zur Eigengewichtsübung) neue Treffpunkte schaffen. Die benachbarte Bügelstraße wird mithilfe verkehrsberuhigender Maßnahmen zur Spielstraße umgestaltet.

Die Anwohner konnten sich an der Umgestaltung auch selbst mit Vorschlägen beteiligen. Sie hatten sich unter anderem mehr Fahrradstellplätze gewünscht, die nun auch kommen sollen. „Wir kämpfen hier ohne Ende gegen Ratten“, grölt plötzlich ein Mann von seinem Balkon. Er beschwert sich auch über Lärm von Jugendlichen, die sich auf dem Spielplatz treffen.
Dulsberg: Alles wird schicker um die Wohnblocks am Alten Teichweg
Saga-Projektleiter Michael Bruchhold erklärt, dass man von den Ratten wisse und deshalb neue Müllcontainer aufstellt. Außerdem soll die Beleuchtung der Plätze und Wege verbessert werden. Damit die Grünflächen ein Treffpunkt für alle Nachbarn werden, sind außerdem neue Bänke und mehr Blumenbeete geplant.
Der Nachbar wirkt nicht beruhigt: „Wenn hier noch mehr Pflanzen sind, dann freuen sich die Ratten.“ Bruchhold widerspricht. Es sei eine „rattenunfreundliche Bepflanzung“ geplant, also weniger niedrige, flache Pflanzen, unter denen sich Ratten gern verstecken. Der Anwohner pöbelt noch ein bisschen, geht dann aber wieder rein.

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Nach dem Rundgang resümiert Pein: „Dulsberg ist ein lebendiger, attraktiver Stadtteil.“ Hier habe sich die langjährige Förderung im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) ausgezahlt. „Gerade die Freiräume sind eine wesentliche Bedingung für ein gutes nachbarschaftliches Miteinander im direkten Wohnumfeld. Hier wird gespielt, getobt, geplaudert und sich erholt.“ Um das weiter zu fördern, unterstützt die Behörde das Saga-Projekt zur Hälfte aus dem Fonds „Stadtentwicklungsfonds Lebendige Quartiere“. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 625.000 Euro. Bleibt nur zu hoffen, dass sich mit der Verschönerung der Wohnanlagen auch nörgelnde Nachbarn beschwichtigen lassen.