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Rassismus-Vorwürfe: Nach Vorfall: Linken-Politikerin kritisiert Polizei scharf

Eimsbüttel –

Der Vorfall am vergangenen Dienstag in Eimsbüttel hatte in den Medien für hohe Aufmerksamkeit gesorgt: Ein Hamburger Altenpfleger hatte eine unschöne Begegnung mit der Polizei, die er auf seinem Instagram-Account öffentlich machte. Nun hat sich die Hamburger Bundestagsabgeordnete Żaklin Nastić (Linke) zu dem Fall geäußert – und kritisiert die Polizei scharf. 

Die Politikerin fordert: Die Hamburger Polizei soll „Racial Profiling“ beenden. „Wie der vergangene Woche bekannt gewordene Überfall zeigt, setzt die Hamburger Polizei weiterhin auf ‚Racial Profiling‘. Diese Praxis institutionellen Rassismus stellt einen Bruch von Artikel 3 des Grundgesetzes dar und muss endlich beendet werden“, erklärt sie zu dem Zwischenfall des Pflegers John. H., der den Überfall im Veilchenweg auf Instagram vergangene Woche öffentlich machte.

Hamburg: Politikerin kritisiert Polizei nach Vorfall in Eimsbüttel

Der Hintergrund: Die Polizei hatte den Mann ohne Erklärung von seinem Fahrrad gerissen, ihm Handschellen angelegt und in seine Hosentaschen gegriffen. Erst danach konnte sich die Situation aufklären: Die Beamten hatten einen Hinweis auf einen Drogendealer bekommen und das Verhalten des unschuldigen Pflegers, der lediglich seiner Arbeit nachgegangen war, als auffällig eingestuft. Für das vorschnelle Urteilen hatte sich die Hamburger Polizei nach Bekanntwerden des Falls öffentlich entschuldigt.

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Für die Hamburger Bundestagsabgeordnete ist die öffentliche Stellungnahme der Polizei zu wenig. „Die Entschuldigung der Polizei und die Entschädigung des beschädigten Eigentums reicht nicht aus. Die Polizei muss klar darlegen, warum mehrere Zivilpolizisten solch ein Vorgehen für angemessen hielten. Jegliches Racial Profiling muss aufgeklärt und geahndet werden“, so Nastić weiter.

Bürgerschaftssprecher hält Stellungnahme der Polizei für Ausrede

Metin Kaya ist migrationspolitischer Sprecher der Linksfraktion.

Metin Kaya ist migrationspolitischer Sprecher der Linksfraktion. 

Foto:

imago images/Andre Lenthe

Auch Metin Kaya, migrationspolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, hält das Einschreiten der Zivilpolizisten für falsch. Er sagt: „Die Ausrede der Polizei, dass es sich um ein so genanntes »dynamisches Einschreiten« handelte, ist lächerlich. Drei Zivilpolizisten hätten auch auf anderem Wege einen Pfleger kontrollieren können – wenn es dafür einen Anlass gegeben hätte.“ (mhö)

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