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Raser und Rotlicht-Sünder: Zahl der Verkehrsverstöße in Hamburg steigt drastisch

Hamburgs Autofahrer missachten immer häufiger die Verkehrsregeln –  die Zahl der Verstöße wuchs in den vergangenen Jahren um 28 Prozent. Vor allem Raser und Rotlichtsünder machen die Straßen unsicher.

In Hamburg steigt die Zahl der Verkehrsverstöße in den letzten Jahren deutlich an. Im Jahr 2017 wurden noch 62.627 Straftaten beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg eingetragen, 2019 waren es schon 80.507.

Diese Zahlen gehen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP hervor. Demnach sind Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen am häufigsten. Insgesamt 37.926 davon registrierte das KBA, 2017 waren es noch rund 10.000 weniger.

Hamburg: Immer mehr Leute fahren über rot

Einen Anstieg gab es auch bei den Rotlichtsündern. Vor drei Jahren lag die Zahl der Verstöße noch bei 15.223, 2018 sank sie kurzzeitig auf 13.941, im letzten Jahr wurden dann über 21.100 Fälle gemeldet – ein Plus von knapp 39 Prozent.

Laut Frank Reschreiter, Sprecher der Innenbehörde in Hamburg, lassen sich diese Ansteige auch durch die Ausweitung der Kontrollen begründen. „Wir legen Wert darauf, gegen Verkehrssünder vorzugehen. Deshalb hat es durch die Polizei verstärkt Kontrollen gegeben, aber auch viel Präventionsarbeit in der Bevölkerung“, so Reschreiter. Denn nur so könne man das Ziel, also sicheren Straßenverkehr in Hamburg, erreichen.

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Nach Angaben der Polizei Hamburg zählen Geschwindigkeitsüberschreitungen und das Fahren bei Rot zu den Hauptunfallursachen. „In den vergangenen Jahren hat die Polizei daher unter anderem die mobile Geschwindigkeitsüberwachung deutlich ausgeweitet“, erklärt Polizeisprecher Daniel Ritterskamp. 

Besonders im Umfeld von Schulen, Kitas und Senioreneinrichtungen würden mehr Kontrollen durchgeführt – 2019 waren es allein dort 15.802 Messstunden. „Damit hat sich die Zahl der Messstunden innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt“, so Ritterskamp. 

Gute Nachrichten: Die Handys kommen endlich weg vom Steuer

Doch es gibt auch positive Entwicklungen auf Hamburgs Straßen. So ist zum Beispiel die Zahl der Handynutzungsverstöße um mehr als die Hälfte zurückgegangen: 2019 waren es 7.657, zwei Jahre zuvor noch 16.832.

Bei Fahrten unter Alkoholeinfluss, die als Straftat eingestuft wurden, ging die Zahl der Verstöße ebenfalls leicht zurück, von 1.475 (2017) auf 1.393 (2019) – bei Alkoholverstößen, die als Ordnungswidrigkeit verbucht wurden, stieg die Zahl hingegen innerhalb der letzten Jahre von 395 auf 424.

Mehr Verstöße beim Fahren ohne Führerschein

Ähnlich sieht es auch bei den Drogenverstößen aus. Während die Zahl der als Straftat gewerteten Verstöße kaum verändert bei 105 lag, gab es im Bereich der Ordnungswidrigkeiten einen leichten Anstieg zu verzeichnen.

Ebenfalls kleinere Zuwächse gab es beim Fahren ohne Führerschein (teils trotz Fahrverbots) – 2017 waren es noch 1687 Verstöße, 2019 waren es 1845 Fälle in Hamburg. Trotzdem nutzen nur wenige die sogenannten „Fahreignungsseminare“, um ihren Punktestand in Flensburg zu reduzieren. Lediglich 53 Personen nahmen 2019 das Angebot wahr –  18 weniger als noch 2017. (hb)

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