Raketen auf Retter: Das ist über die Krawallmacher von Silvester bekannt
Sie bewarfen Polizisten mit Feuerwerksraketen, beschädigten Einsatzfahrzeuge und griffen Feuerwehrleute mit Böllern und Schreckschusswaffen an: In der Silvesternacht kam es in Hamburg zu teilweise extrem aggressivem Verhalten gegenüber Rettungskräften. Was ist über die Angreifer bekannt? Das fragte der CDU-Abgeordnete Dennis Gladiator den Senat. Jetzt liegen die Antworten vor: Einige der Verdächtigen sind auch schon an einem anderen Feiertag aufgefallen.
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Sie bewarfen Polizisten mit Feuerwerksraketen, beschädigten Einsatzfahrzeuge und griffen Feuerwehrleute mit Böllern und Schreckschusswaffen an: In der Silvesternacht kam es in Hamburg zu teilweise extrem aggressivem Verhalten gegenüber Rettungskräften. Was ist über die Angreifer bekannt? Das fragte der CDU-Abgeordnete Dennis Gladiator den Senat. Jetzt liegen die Antworten vor – und einige der Verdächtigen sind auch schon an einem anderen Feiertag aufgefallen.
14 Tatverdächtige hat die Polizei bisher im Zusammenhang mit den Silvester-Angriffen auf Retter ermittelt, allesamt Männer im Alter von 16 bis 37 Jahren. Die Staatsangehörigkeiten: deutsch, polnisch, iranisch.
Besonders in Harburg und Neuwiedenthal hätten „ortsansässige Jugendliche“ zum Jahreswechsel gezielt Ärger mit der Polizei gesucht, teilt der Senat mit. Allerdings zogen die jungen Krawallmacher schnell Leine: „Die Auseinandersetzungen endeten unmittelbar beim Eintreffen stärkerer Polizeikräfte“, heißt es in der Senatsantwort auf die CDU-Anfrage.
Verdächtige bereits von Halloween bekannt
Was laut Polizei auffällig ist: Die Harburger Jugendlichen sind zum großen Teil dieselben, die „die Polizei bei den Ereignissen zu Halloween im Bereich Harburger Ring feststellte“: In der Nacht zum 1. November 2022 hatte sich am Harburger Ring ein aggressiver Mob aus rund 150 Personen gebildet, aus dem heraus Polizisten und ihre Fahrzeuge mit Böllern und Gegenständen beworfen wurden. Rund ein Dutzend junger Männer wurde damals in Gewahrsam genommen, gegen weitere 20 wurden Verfahren eingeleitet. Nun sollen einige von ihnen an Silvester erneut ausgerastet sein.
Während in Harburg und Neuwiedenthal größere Gruppen von Männern die Retter attackierten, handelte es sich bei den übrigen Angriffen laut Senatsantwort meist um „Einzelaktionen von Personen, die sich insbesondere im Stadtteil St. Pauli ereigneten“.
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So hat etwa am Hamburger Berg ein Mann eine Polizeibeamtin mit einer abgebrochenen Flasche bedroht, bei den Landungsbrücken erlitt ein Beamter ein Knalltrauma, als ein Mann ihm einen Böller vor die Füße warf und an der Bernhard-Nocht-Straße lief eine private Silvesterparty aus dem Ruder: Gegen zwei Gäste wird nun wegen Widerstands gegen polizeiliche Maßnahmen ermittelt.
Alleine vier Ermittlungsverfahren laufen außerdem gegen die Teilnehmer einer privaten Silvesterparty in Bergedorf, die Polizisten körperlich attackiert haben sollen.
Mehrere Angreifer bisher unbekannt
Ob die 14 Tatverdächtigen vorbestraft sind, ist unklar. Die Polizei hat nur für einen der Männer einen Bundeszentralregisterauszug angefordert, der jedoch laut Senatsantwort keine Eintragungen enthält.
Für mehrere Angriffe auf Rettungskräfte konnten bislang keine Verdächtigen dingfest gemacht werden. So wurde in der Schanzenstraße eine Scheibe an einem Funkstreifenwagen eingeworfen, in Neugraben wurde ein Polizeiauto durch eine gezielt geworfene Rakete beschädigt, in Eidelstedt ein Feuerwehrmann durch einen Fremdkörper im Auge verletzt und auf dem Kiez erlitt ein Polizeibeamter eine Platzwunde am Hinterkopf.