• Private Sicherheitsleute der Firma S.P.U. in schwarzen Masken sicherten die Räumung des Restaurants Maharaja.
  • Foto: picture alliance/dpa

Räumung des Maharaja: Das sagt die Stadt zu dem martialischen Auftritt der Security

St. Pauli –

Schwarze Sicherheitskleidung, von den Gesichtern sind nur die Augen zu sehen: So martialisch traten die privaten Sicherheitsleute der Firma S.P.U. an, um die Räumung des Restaurants „Maharaja“ am Neuen Pferdemarkt zu sichern. Den Auftrag dazu hatte die Sprinkenhof GmbH erteilt. Das städtische Unternehmen entschuldigt sich nun für den bedrohlichen Auftritt des Dienstleisters.

Der Einsatz erfolgte, um die geordnete Schlüsselübergabe der Maharaja-Betreiberin Kathrin Gutmann an den Vermieter, die Sprinkenhof GmbH, sicherzustellen. „Nach unseren Erfahrungen waren Proteste zu erwarten“, so der Sprinkenhof-Sprecher auf MOPO-Nachfrage. Der Auftrag sei an das Unternehmen „Security Service Schwarzenbek“ gegangen, das seit langem Wachdienste im Auftrag der Stadt erfülle.

Warum statt der langjährigen Geschäftspartner maskierte Mitarbeiter des erst kürzlich gegründeten Unternehmens S.P.U. auftauchten, darüber rätselt man bei der Sprinkenhof GmbH: „Das tut uns leid, wir waren von dem Auftritt ebenso überrascht wie alle anderen. Da kann man sich nur entschuldigen.“

Wurde der Auftrag an ein Sub-Unternehmen weitergereicht? Auf Nachfrage der MOPO antwortet der Geschäftsführer des „Security Service Schwarzenbek“ lapidar: „Kein Kommentar.“

Das sagt die Stadt zu dem martialischen Auftritt der Security

Dass die Sicherheitsleute maskiert auftreten würden, habe man nicht gewusst, heißt es seitens der Sprinkenhof GmbH: „Dass die Security dort maskiert aufschlagen würde, ist die Entscheidung des Unternehmens. Das heißen wir nicht gut“, so der Sprecher zur MOPO. Und weiter: „Eskalation liegt uns fern. Dass Sicherheitsleute Menschen einschüchtern, liegt nicht in unserem Interesse.“

Auf dem Grundstück soll das im Quartier umstrittene Bürogebäude „Paulihaus“ entstehen. Bevor die Baugemeinschaft voraussichtlich Ende 2021 den ersten Spatenstich setzen kann, muss die Stadt die vorhandene Bebauung, in der auch das „Maharaja“ seinen Platz hatte, abreißen.

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Einige Demonstranten hatten die Räumung des Restaurants am Dienstag friedlich und unter den Augen mehrerer Polizisten begleitet. Beobachter und auch die Restaurant-Inhaberin äußerten sich befremdet über das martialische Auftreten der privaten Security. 

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