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Radschnellweg Illustration
  • So könnte der Radschnellweg an einigen Stellen aussehen.
  • Foto: Metropolregion Hamburg

Radschnellwege für Hamburg: So sollen jetzt auch Pendler aufs Fahrrad wechseln

Hamburg bekommt neue Autobahnen! Allerdings nicht für Autos, sondern für Fahrräder. In der Metropolregion Hamburg sollen künftig 300 Kilometer Radschnellnetz entstehen. Mehrere Machbarkeitsstudien haben dafür nun grünes Licht gegeben – allerdings ist noch vieles an der Planung unklar.

Die Pläne für das Radschnellnetz sind am Donnerstagabend von Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) in der Bürgerschaft vorgelegt worden. Demnach wird Hamburg künftig mit sieben neuen Radstrecken mit Bad Bramstedt, Ahrensburg, Geesthacht, Lüneburg, Stade, Elmshorn und Tostedt verbunden.

Das Radschnellnetz rund um Hamburg.

Das Radschnellnetz rund um Hamburg.

Foto:

Metropolregion Hamburg

„Wir wollen die Radschnellwege zu einer echten Alternative für die mehr als 300.000 Pendlerinnen und Pendler machen, die täglich nach Hamburg rein- und rausfahren.“

Hamburg bekommt 300 Kilometer Radschnellnetz 

Elfi Heesch (parteilos), federführend an dem Projekt beteiligte Landrätin des Kreises Pinneberg, bezifferte die Zahl der täglichen Pendler:innen aus ihrem Kreis auf 41.000. Wie viele Menschen dann aber dank der neuen Verbindungen vom Auto aufs Rad umsteigen könnten, ist noch völlig unklar. In den Machbarkeitsstudien wurde das Personenpotenzial nicht untersucht. Derzeit nutzen nur rund zwei Prozent im Stadtumlandsverkehr das Fahrrad – eine ausbaufähige Zahl mit Blick auf die angestrebte Mobilitätswende. In den Niederladen gibt es Erkenntnisse, dass zwischen fünf und 15 Prozent der Autofahrer:innen dank Radschnellstrecken das Verkehrsmittel wechseln. Ob sich das so auf die Metropolregion Hamburg übertragen lässt, steht allerdings in den Sternen.

Radschnellnetz: Kilometerlang keine Ampeln

Die geplanten Schnellradwege unterscheiden sich von herkömmlichen Wegen oder auch den Velorouten dadurch, dass sie qualitativ noch einmal besser sein sollen und zum Teil vom Autoverkehr entkoppelt beispielsweise neben Schienen verlaufen werden. Bei beidseitig befahrenen Schnellradwegen wird eine Breite von vier Metern veranschlagt.

So sollen die Strecken verlaufen.

So sollen die Strecken verlaufen.

Foto:

Behörde für Verkehr und Mobilitätswende 

„Auf vielen Strecken wird man mehrere Kilometer ampelfrei radeln können, so dass ein gutes und entspanntes, aber gleichzeitig zügiges Radeln über mittlere Distanzen für alle Menschen ermöglicht wird“, versprach Verkehrssenator Tjarks, der lieber von „Fahrrad-Boulevards” als Fahrrad-Autobahnen spricht. Die neuen Strecken sollen dann auch fließend in die Hamburger Velorouten übergehen und bis in die Innenstadt reichen. Laut den Plänen könnten sich für einige Wege die bisherigen Fahrzeiten halbieren. Für Hamburg sind insgesamt 80 Kilometer neue Radschnellstrecke vorgesehen.

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Wie viel das alles kosten wird, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Ein Kilometer Radschnellweg kostet normalerweise rund eine bis 1,5 Millionen Euro – dies sei aber laut Tjarks nicht einfach auf die Pläne in der Metropolregion Hamburg übertragbar. So könnten Brückenbauten teurer ausfallen, andere Abschnitte wiederum günstiger. Man wolle sich auf jeden Fall um Bundesmittel bemühen. Das ganze Projekt wird sich noch einige Zeit hinziehen und länger als fünf Jahre dauern. Aber: „Die ersten Abschnitte werden dieses Jahr in die Umsetzung gehen.“

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