Rabiater Rauswurf: Mieterin kommt aus Urlaub – da ist ihre Wohnung ausgeräumt
Vor dem Amtsgericht St. Georg müssen sich ab Mittwoch ein Vater und sein Sohn verantworten. Sie sollen einer Mieterin eine böse Überraschung beschert haben: Die Frau war im Jahr 2016 kurz im Urlaub. Was sie bei ihrer Rückkehr erlebte, beschäftigt sie bis heute.
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Vor dem Amtsgericht St. Georg müssen sich ab Mittwoch ein Vater und sein Sohn verantworten. Sie sollen einer Mieterin eine böse Überraschung beschert haben: Die Frau war im Jahr 2016 kurz im Urlaub. Was sie bei ihrer Rückkehr erlebte, beschäftigt sie bis heute.
Sabine F. (Name geändert) wollte im September 2016 nur kurz auf einen Segeltörn. Als sie in ihre Wohnung in der Straße Bellevue zurück wollte, war sie schockiert. Die Schlüssel zu Haus und Wohnung in Winterhude passten nicht mehr. Ihr Hab und Gut war nicht mehr auffindbar. Sie hatte nur noch, was sie auf ihren Ausflug mitgenommen hatte.
Vater und Sohn vor Gericht
Acht Jahre später müssen sich dafür ihr Vermieter und dessen Vater vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden bei der Verhandlung am Mittwoch Nötigung vor: Sie sollen das Austauschen der Schlösser und das Ausräumen der Wohnung in Auftrag gegeben haben.
Der 79-jährige Vater sitzt im Saal des Amtsgerichts, weißes Hemd, blaue Krawatte und schwarze Weste. Der alte Mann erinnert in Aussehen und Auftreten an den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.
Der Vater sagt: Alles ein Irrtum
Er äußert sich zu den Vorwürfen. Das Mietverhältnis sei eh schon zum 31. August 2016 beendet worden. Er habe damals gesehen, wie Sabine F. mit einem großen Koffer die Wohnung verließ, dazu war ein Wohnungsschlüssel im Briefkasten. Er sagt: „Da war mir klar, sie ist ausgezogen“. Ein Irrtum.
Er wies seinen Hausmeister an, die zurückgebliebenen Sachen der Frau wegzubringen und die Schlösser auszutauschen. „Mich hat nicht interessiert, was das genau war“, sagt er im Prozess.
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Die Stimmung im Gericht ist angespannt. Zeitweise werden die Wortgefechte zwischen Anklage und Verteidigung sehr hitzig. Die Anwälte der Angeklagten werfen der Staatsanwältin vor, sich zum „Büttel der Frau F. zu machen.“
Am Freitag geht der Prozess weiter, insgesamt sind fünf Verhandlungstermine angesetzt.