Quarantäneregeln: Ist Hamburg zu lax trotz Omikron?
Über 800 Partygäste feierten an Weihnachten im Club „Joy“ in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) – Silvester müssen sie jetzt in Quarantäne verbringen. Das Land Schleswig-Holstein hat alle Disco-Besucher vom Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag mit einem Schlag in Isolation geschickt. Der Grund: Ein mit Omikron infizierter Party-Gast. Sind die Quarantäne-Regelungen in Hamburg im Vergleich dazu noch zu lasch?
Bei den zwei Veranstaltungen an den beiden Tagen musste wegen der 2G-Plus-Regel, also dem Eintritt nur für Geimpfte und Genese mitsamt negativem Schnelltest, keine Maske getragen werden und auch die Abstandsregeln galten nicht. Da die Omikron-Variante als deutlich ansteckender gilt, wertet das Gesundheitsamt des Kreises Segeberg alle Clubgäste als enge Kontaktpersonen. Das heißt: 14 Tage Quarantäne, eine frühere Freitestung ist nicht möglich.
Das sind die Quarantäne-Regelungen in Hamburg
Über 800 Partygäste feierten an Weihnachten im Club „Joy“ in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) – Silvester müssen sie jetzt in Quarantäne verbringen. Das Land Schleswig-Holstein hat alle Disco-Besucher vom Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag mit einem Schlag in Isolation geschickt. Der Grund: Ein mit Omikron infizierter Party-Gast. Sind die Quarantäne-Regelungen in Hamburg im Vergleich dazu noch zu lasch?
Bei den zwei Veranstaltungen an den beiden Tagen musste wegen der 2G-Plus-Regel, also dem Eintritt nur für Geimpfte und Genese mitsamt negativem Schnelltest, keine Maske getragen werden und auch die Abstandsregeln galten nicht. Da die Omikron-Variante als deutlich ansteckender gilt, wertet das Gesundheitsamt des Kreises Segeberg alle Clubgäste als enge Kontaktpersonen. Das heißt: 14 Tage Quarantäne, eine frühere Freitestung ist nicht möglich.
Das sind die Quarantäne-Regelungen in Hamburg
Währenddessen hat Hamburg schon vor Wochen die Kontaktnachverfolgung weitestgehend eingestellt. Nicht jeder, der mit einem Infizierten Kontakt hatte, wird angerufen. Die hohen Fallzahlen machen es einerseits unmöglich, alle Kontaktpersonen zu informieren. Die Gesundheitsbehörde betont zudem, dass circa 90 Prozent der erwachsenen Hamburger geimpft seien – diese müssen bei Kontakt zu einem Infizierten sowieso nicht in Quarantäne.
Dazu kommt, dass in Hamburgs Schulen auch die direkten Sitznachbarn von einem mit Corona infizierten Kind nicht mehr in Quarantäne müssen. Stattdessen wird die ganze Klasse dreimal statt nur zweimal die Woche getestet. In Schleswig-Holstein müssen sowohl die Sitznachbarn als auch enge Schulfreunde in die Isolation.
Corona in Hamburg: Sitznachbarn nicht mehr in Quarantäne
Die Hamburger Quarantäne-Regeln scheinen angesichts der sich rasend schnell verbreitenden Omikron-Variante viel zu lasch. Nur in einzelnen Omikron-Fällen verhängt die Stadt auch Quarantäne für Geimpfte. Laut Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, werde derzeit geprüft, ob diese Einzelentscheidungen einer allgemeinen Regel weichen sollen. In Schleswig-Holstein ist das bereits der Fall, die Regierung folgt damit der RKI-Empfehlung: „Bei Kontakt zu einer Person, die mit der besorgniserregenden Virusvariante infiziert ist, ist auch bei vollständig geimpften sowie genesenen Kontaktpersonen eine Quarantäne von 14 Tagen einzuhalten“, steht auf der Internetseite des Bundeslandes.
Hamburg: Bald wieder schärfere Kontaktnachverfolgung?
Hamburg wappnet sich allerdings auch wieder für eine intensivere Kontaktnachverfolgung, aktuell sind 100 Stellen dafür ausgeschrieben. Die Aufgaben dabei bestehen im Großen und Ganzen darin, Kontakte oder positiv Getestete anzurufen, Quarantäne-Regeln zu besprechen und die Gesundheitsämter zu unterstützen. Dazu sind die Planungen laut Helfrich aber noch nicht abgeschlossen. Bleibt die Frage, ob es angesichts der anrollenden Omikron-Welle dann nicht schon zu spät ist. Am Donnerstag vermeldete die Behörde einen Negativ-Rekordanstieg mit 1622 Neuinfektionen – ein Zusammenhang mit einer Verzögerung über die Feiertage sowie Omikron lässt sich laut der Behörde aber nicht ziehen.