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  • Foto: Marius Roeer

Prozess um ermordeten Brasilianer: Zeuge erzählt von Höllen-Trip mit Marco T.

Neustadt –

Der Prozess um den getöteten Brasilianer Matheus A. (29) gibt weitere Einblicke in das Seelenleben des Angeklagten. Jede weitere Zeugenaussage zeichnet ein düstereres Bild des Mannes, der sechs Monate mit der Leiche des Brasilianers in seiner Wohnung lebte. Freitag erzählte ein weiterer Ex Freund, Sven I. (34, Name geändert) haarsträubende Details aus seiner zweieinhalb-jährigen Beziehung mit dem Angeklagten. 

Krankhafte Eifersucht, Gewalt, und Machtspielchen hätten die Partnerschaft der beiden geprägt, so I. Die Beziehung sei toxisch gewesen und es habe viele schlimme Ereignisse gegeben, so der Zeuge – besonders einschneidend sei die letzte Reise nach Marseille gewesen.

Hamburger Zeuge: Nacht im Luxushotel wird zum Albtraum

Den Urlaub habe Sven I. gar nicht gewollt. Aber: „Er hat mich unter Druck gesetzt. Wenn ich das nicht mache, würde er dafür sorgen, dass ich im Job Probleme bekomme. Ich hatte aber zu verstehen gegeben, dass ich keine sexuellen Handlungen mit ihm möchte“, erklärt Sven I., dem die Worte offensichtlich schwer über die Lippen gehen.

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Der Zeuge atmet tief ein, bevor er erzählt, was in der ersten Nacht im Hotel passiert sein soll. „Ich bin von Berührungen aufgewacht, er küsste mich und masturbierte.“ Daraufhin sei Sven I. ins Bad gerannt, wo er sich übergeben und bitterlich geweint habe. Der Angeklagte soll ihm Schuldzuweisungen gemacht haben. „Er sagte, dass ich das wollte!“ Und selbst danach habe es Marco T. geschafft, Sven I. zu überreden, nicht abzureisen. „Er konnte sehr durchsetzungsstark sein“, so I. 

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Die Schwester des Opfers (r.) in Begleitung einer Freundin (l.)

Foto:

Marius Roeer

Brasilianer ermordet: Hatte das Opfer überhaupt Interesse an Männern?

Neben Sven I. sagten am Freitag noch weitere Zeugen aus, unter anderem die Schwester des getöteten Matheus A. Die gab an, dass ihr Bruder immer nur Beziehungen zu Frauen gehabt hätte und nichts darauf hindeutete, dass er auch Interesse an Männern gehabt hätte.

Seine frühere Partnerin bestätigte darüber hinaus vor Gericht, dass ihr nie der Gedanke kam, dass ihr Freund homo- oder bisexuell sein könnte. Das wirft die Frage auf, warum Matheus A. – wie einst von Marco T. im Prozess behauptet – dem Angeklagten sexuelle Avancen gemacht haben soll. Auch diese Frage will das Gericht im Laufe des Prozesses klären.​

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