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  • Foto: Bettina Blumenthal

Prozess in Hamburg: Frau raste mit Tempo 150 durch Hamburg – das Urteil trifft sie hart

Harburg –

Vor dem Amtsgericht Harburg musste sich am Montag eine 36-jährige Autofahrerin verantworten. Sie lieferte sich in ihrem Car2Go-Mercedes ein illegales Autorennen mit einem Skoda-Fahrer, bei dem die Polizei die Verfolgung aus Sicherheitsgründen bei Tempo 150 abbrechen musste. Vor Gericht berichtete sie von dem Abend. Ihr Motiv für die rasante Fahrt – ungewöhnlich. 

Ihre Beifahrerin fand den Fahrer des Skoda süß, deshalb habe sie sich auf das illegale Rennen eingelassen, so die Angeklagte vor Gericht. Sie wisse selbst nicht warum, es sei einfach „Just for Fun“ gewesen.

Hamburg: Polizei brach Verfolgung der Raserin ab

Laut Staatsanwaltschaft wurde ein Streifenwagen am 15. November 2018 gegen kurz nach 1 Uhr auf die Frau in dem Miet-Mercedes aufmerksam, die sich auf der Cuxhavener Straße ein Rennen mit dem Fahrer eines Skoda Kombi lieferte.

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Auf dem Weg bis nach Neu Wulmsdorf habe sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h um mehr als das Dreifache überschritten. Bei einer Geschwindigkeit von 150 km/h beschlossen die Beamten, die Verfolgung abzubrechen – aus Sicherheitsgründen.

Prozess in Hamburg: Raserin war der Polizei bereits bekannt

Erst an einer Tankstellen hinter der Grenze zu Niedersachsen konnten die Beamten das Raser-Pärchen stellen, wo beide laut Anklage gerade „ihre geballten Fäuste in den Himmel reckten“. Die 36-Jährige nahm am Montag das Urteil an, widersprach jedoch der Aussage, dass sie und ihre Beifahrerin an Ende ihrer wilden Fahrt die Fäuste in die Luft gereckt hätten. 

Die geborene Lübeckerin war der Polizei bereits bekannt: Bis ins Jahr 2003 sammelte sie 14 Eintragungen wegen Diebstahl, Körperverletzung, räuberischer Erpressung und Hehlerei und bekam dafür damals zwei Jahre Jugendstrafe auf Bewährung.

Video: Polizei beschlagnahmt Luxuskarre von Raser

Das Urteil des Amtsgerichts Harburg traf sie nun jedoch hart: Sie muss nicht nur eine Geldstrafe von 1100 Euro zahlen, sondern ist auch ihren Führerschein für sieben Monate los – und damit kann sie auch erst einmal nicht in ihren Job zurückkehren. Denn die Raserin arbeitete vorher in der ambulanten Pflege, ein Job, der ohne Führerschein nicht machbar ist. Die Frau lebt derzeit von Hartz 4 und hat zusätzlich zu den Prozesskosten und der Strafe noch Schulden in Höhe von 6000 und 8000 Euro. (jek/bb/vd)

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