• Die Polizei musste bei der Anti-Corona-Demo ihre Wasserwerfer einsetzen.
  • Foto: Röer

Proteste in Hamburg: Wasserwerfer-Einsatz bei Anti-Corona-Demo

Altstadt –

Unter dem Tenor „Mahnwache für das Grundgesetz“ haben am Samstag etwa 750 Menschen in Michel-Nähe am Rödingsmarkt in Hamburg gegen die von der Stadt auferlegten Corona-Auflagen demonstriert. Es kam vereinzelt zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

Eigentlich hatte der Anmelder mit 4000 Menschen protestieren wollen. Das hatten aber sowohl die Stadt als auch die Polizei abgelehnt. In erster Instanz entschied das Verwaltungsgericht aber, dass die Demo mit einer Höchstzahl von 750 Menschen stattfinden dürfe. Dies sei „aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar“.

Protest in Hamburg: Wasserwerfer-Einsatz bei Anti-Corona-Demo

Die Demo startete somit am Samstag um 15 Uhr. Die Polizei bewachte das Gebiet mit einem Großaufgebot. Tatsächlich demonstrierten bei der „Mahnwache für das Grundgesetz“ etwa 750 Menschen. Ein Redner bezeichnete die staatlichen Corona-Maßnahmen als nicht verhältnismäßig. Durch nicht durchgeführte Operationen habe es mehr Tote als durch das Virus gegeben. Es wurde die Forderung erhoben, dass Impfungen freiwillig sein müssten – und das, obwohl Zwangsimpfungen gar nicht vorgesehen sind. Mehrfach wurde das Recht auf Widerstand betont, und auf Transparenten war unter anderem zu lesen: „Existenzvernichter, Verfassungsfeinde! Raus aus dem Rathaus!“

Hamburg: Gegendemonstranten marschieren auf

Aus einer Gegendemonstration an der Englischen Planke heraus mobilisierten sich zahlreiche Menschen und näherten sich dem Anti-Corona-Aufzug – viele von ihnen schwarz gekleidet und vermummt, aggressiv, offenbar gewaltbereit.

Die Polizei überprüft schwarz vermummte Personen am Rande der Demo.

Die Polizei überprüft schwarz vermummte Personen am Rande der Demo.

Foto:

Roeer

Die Polizei setzte zweimal Wasserwerfer ein, nachdem die Demonstranten der mehrmaligen Aufforderung, sich fernzuhalten, nicht nachgekommen waren. Dieser Einsatz sei zum Schutz vor Infektionen und zur Wahrung der Sicherheitsabstände verhältnismäßiger gewesen als körperlicher Zwang, twitterte die Polizei.

Ein Teilnehmer der Demonstration mit einem Schild, das sich gegen die Corona-Maßnahmen richtet.

Ein Teilnehmer der Demonstration mit einem Schild, das sich gegen die Corona-Maßnahmen richtet.

Foto:

picture alliance/dpa

An der nicht genehmigten Demonstration beteiligten sich demnach etwa 120 Personen, die sich trotz Aufforderung nicht entfernt hätten. Im Zuge dessen wurden auch einige schwarzvermummte festgesetzt, aus der Menge geholt und abgeführt.

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Die Gegendemonstranten warfen den Anmeldern der Anti-Corona-Demo vor, krude Verschwörungstheorien zu verbreiten. Zudem sollen sich nach der Meinung der Gegendemonstranten auch viele Rechtsextreme unter den Corona-Gegnern befinden. Die Polizei hatte keinerlei Erkenntnisse dazu, wie ein Sprecher der Polizei erklärte.

Um 18 Uhr etwa war die Demo laut Polizei beendet. Die Teilnehmer zogen daraufhin ab. Bis auf den Wasserwerfer-Einsatz der Polizei und kleineren Auseinandersetzungen mit einzelnen Demonstranten blieb es größtenteils ruhig. Die meisten Teilnehmer hielten sich an die Regeln.

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