x
x
x
  • Über die Straße, bis kurz vor den Bahnhof Sternschanze ging die als Schlange getarnte Demo am Sonntagmorgen.
  • Foto: Jan Wulf

Protest in Hamburg: So wollten Aktivisten das Demoverbot umgehen

Wer am Sonntag an der Sternschanze den morgendlichen Kampf ums Brötchen holen verloren hatte, staunte Bauklötze: Die Schlange zog sich über mehr als hundert Meter, bis fast vor den Bahnhof Sternschanze – und vielen ging es gar nicht um Brot und Brötchen. Was sich schlecht als Schlange tarnte, war eine nicht angemeldete Demonstration.

Vor einigen Wochen berichtete die MOPO über die längste Schlange Hamburgs: Kunden der Bäckerei Wiedenroth in Ottensen standen, die geltenden Abstände einhaltend, in einer gefühlt endlos langen Schlange an, um Backwaren zu kaufen. Vielen Menschen in der Schlange, die sich an diesem Sonntag von der Weidenallee bis zum Bahnhof Sternschanze zog, dürfte es diesmal um etwas anderes gegangen sein.

Um kurz nach 10 Uhr am Sonntagmorgen ging der Ansturm auf die „Nur Hier“-Filiale an der Weidenallee los. Statt Beutel für die Backwaren trugen die als Käufer getarnten Aktivisten Schilder mit Aufschriften wie „Grenzen töten – Solidarität trotz Corona“, oder „Wir haben Platz“. Hintergrund ist die Forderung mehr Geflüchtete aus den Geflüchtetenlagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen.

So versuchen Hamburger das Demoverbot zu umgehen

Wie der Lagedienst der Polizei auf Nachfrage mitteilte, versammelten sich am Sonntagvormittag mehr als 85 Personen mit Schildern und Papptafeln zu einer nicht angemeldeten Versammlung. „Die Kollegen haben die beteiligten Personen angesprochen und ihnen die Rechtslage erklärt.“

Von bis zu 15 Personen, die den Aufforderungen der Polizei nach Angaben des Sprechers nicht folge leisteten, seien die Identitäten festgestellt und anschließend ein Bußgeld ausgesprochen worden. Gegen 11.40 Uhr war die Aktion vorbei – und die Schlange, mit und ohne Brötchen aufgelöst. 

Aktivisten bekommen saftige Rechnung statt Brötchen

Auf dem Twitter-Profil der Grünen Jugend Hamburg, wurde der Post einer Aktivistin geteilt, die offenbar von den Maßnahmen der Polizei betroffen war. In dem Post heißt es: „Wurde gerade beim Brötchen holen von der Polizei Hamburg bezichtigt ne Ordnungswidrigkeit zu begehen. Muss nun 150€ bezahlen, „weil ich ein Schild dabei hatte“. Dass das nun schon verboten ist, wusste ich nicht“.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp