• Unzählige Großveranstaltungen sind wegen der Infektionsgefahr bis Ende des Jahres abgesagt – die Veranstalter kämpfen jetzt um ihre Existenz. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa

Protest in der City: Auto-Demo: Hamburgs Veranstalter gehen auf die Barrikaden

Die Auswirkungen der Corona-Krise beschäftigen viele Hamburger. Mittlerweile gibt es immer mehr Lockerungen, die Stück für Stück den Alltag zurückbringen – doch nicht alle können wieder arbeiten. Die Event-Branche ist bis mindestens August dicht und kämpft nun um ihre Existenz.

Um sich Gehör zu verschaffen, veranstaltet eine Interessengemeinschaft aus verschiedensten Unternehmen der Branche eine Corona-freundliche Auto-Demo in Hamburg. Am kommenden Montag, 15. Juni, soll ein Autokonvoi aus Technikern, Ausstattern, Caterern, Künstlern, Musikern, Schauspielern, Sicherheitsdiensten, Messebauern und Veranstaltern durch die Hansestadt fahren.

Auto-Demo durch Hamburg: Mindestens 200 Fahrzeuge erwartet

Das Veranstaltungs-Team der Demo ruft alle, deren Existenz durch die Corona-Maßnahmen bedroht ist, auf Facebook dazu auf, sich dem Konvoi anzuschließen. Auf der Seite ist auch zu sehen, welche Unternehmen zu der Demo aufrufen.

Das könnte Sie auch interessieren:  Wegen Corona – Schützenkönig wider Willen: Das kostet ihn richtig Geld  

Treffen ist um 17 Uhr an der Holstenglacis, ab 18 Uhr soll sich der Autokonvoi in Bewegung setzen. Über die Lombardsbrücke, durch den Wallringtunnel, am Kaiserkai entlang, zum Fischmarkt und über die Reeperbahn soll es gehen. Ende der Demo ist dann an den Messehallen – aufgrund der Corona-Situation ist aber keine Kundgebung am Anfang oder Ende geplant.

Eine Anmeldepflicht gibt es nicht, doch die Veranstalter bitten um freiwillige Rückmeldung, mit wie vielen Autos die Demonstranten teilnehmen wollen. „Bislang sind ungefähr 200 Fahrzeuge angemeldet – Firmen aus ganz Deutschland werden anreisen“, sagt Borhen Azzouz von „SUB-events“. Doch das muss nichts heißen: „Es kann sein, dass da 100 kommen, es kann aber auch sein, dass 1000 kommen“.

Veranstalter in Corona-Zeiten: „Mir war einfach zum Heulen zumute“

„Dabei sind Solo-Selbstständige, Künstler, Sicherheitsleute, Caterer und es hat sich einer angemeldet, der mit riesigen Smokern mitfahren wird“, so der junge Unternehmer. Nachdem im März die Veranstaltungsbranche geschlossen wurde, war es seine Idee, die Interessengemeinschaft „IGVT“  zu gründen. Im März habe es Tage gegeben, „an denen war mir einfach nur zum Heulen zumute“, beschreibt der Veranstalter im Gespräch mit der MOPO. Er habe dann gemerkt, dass es keinen Sinn mache, alleine auf die Straße zu gehen und suchte sich Leidensgenossen aus der Branche, mit denen er die Gemeinschaft bildete.

Video: So denken Hamburger über die Corona-Beschränkungen

Unter dem Motto „Eventuell nie wieder“ will die „IGVT“ ihrem Ärger nun Luft machen. Die Politik soll der Branche zuhören, gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen suchen, findet Azzouz. „Wir sind nicht nur die Kreativbranche, nicht nur die Party-Macher“, sagt er. „Wir sind eine große Industrie und müssen das auch global sehen.“

Borhen Azzouz fordert steuerlich geltende Kredite während der Krise

Die Branche benötige Zuschüsse, so Azzouz. „Unsere Forderungen sind, dass die Corona-Kredite leichter erreichbar und steuerlich geltend gemacht werden.“ Mit der Demo am Montag will er aber auch zeigen, wer alles hinter der Branche steckt und bittet die Teilnehmer daher darum, ihre Vielfalt mit Kostümen, Instrumenten und Co. zu verdeutlichen. „Es wird bunt und sehr vielfältig“, so Azzouz.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp