Peinliche Gerichtsklatsche für den TV-Tänzer
Ein Securitymann habe ihn auf dem Weihnachtsmark „Santa Pauli“ homophob beleidigt und ins Gesicht geschlagen, hatte Reality-Star Nicolas Puschmann (31) behauptet. Nun musste der Sicherheitsmann sich vor Gericht verantworten – und der Prozess nahm eine unerwartete Wende: Der C-Promi, der einst als „Prince Charming“ und Teilnehmer bei „Let's dance“ bekannt wurde, erscheint plötzlich sehr uncharmant.
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Ein Security-Mann habe ihn auf dem Weihnachtsmarkt „Santa Pauli“ homophob beleidigt und ins Gesicht geschlagen, hatte Reality-Star Nicolas Puschmann (31) behauptet. Nun musste der Sicherheitsmitarbeiter sich wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten – und der Prozess nahm eine unerwartete Wende. Der C-Promi, der einst als „Prince Charming“ und Teilnehmer bei „Let‘s dance“ bekannt wurde, erscheint plötzlich sehr uncharmant: Im Suff soll er ausgerastet sein und eine Sonderbehandlung eingefordert haben.
Mit schnellem Schritt und ernster Miene eilt Puschmann an den Pressevertretern vorbei in den Gerichtssaal, keine Spur von dem strahlenden Lächeln, das ihn 2019 zum Star der schwulen Dating-Show „Prince Charming“ machte und 2021 die Zuschauer von „Let’s dance“ entzückte.
Der Reality-Star ist als Zeuge geladen, gegen einen Securitymitarbeiter, den er wegen Körperverletzung angezeigt hat. Am 2. Dezember 2021 gegen Mitternacht, so hatte Puschmann es bei der Polizei ausgesagt, habe der Mann ihn bei einem Bummel über den Weihnachtsmarkt „Santa Pauli“ erst als „Schwuchtel“ verunglimpft und dann die Nase blutig geschlagen. In einer tränenreichen Instagram-Story hatte Puschmann sich als Opfer von Schwulenhass dargestellt.
Im Gerichtssaal ist davon keine Rede mehr: „Es ist mir super unangenehm, dass ich so betrunken war“, beginnt „Prince Charming“ seine Aussage und fügt kleinlaut hinzu: „Es könnte sein, dass ich mich auf dem Weihnachtsmarkt nicht gut benommen habe.“
„Prince Charming“ betrunken auf dem Weihnachtsmarkt
Tatsächlich ergab das „Pusten“ später 1,66 Promille. Wie uncharmant sich „Prinz Promille“ auf dem Weihnachtsmarkt aufgeführt hat, schildert die Betreiberin einer Bude dem Gericht. „Der Herr ist im Suff auf den Sicherheitsmann los, war körperlich aggressiv und hat den beleidigt, das war unterste Schublade“, sagt Renata B. (46): „Er rief, ,das lasse ich mir nicht gefallen von einem Fettwanst, der noch nie gef… hat‘. Unmöglich.“
Grund für den Ausraster: Nicolas Puschmann hatte mit einem Kumpel zusammen an einer Bude einen Schlauch abgerissen und mit Wasser herumgespritzt, der Leiter der Security hatte die betrunkenen Männer daraufhin des Spielbudenplatzes verwiesen.
Der „Promi“ pochte auf Sonderbehandlung: „Ihr wisst wohl nicht, wer ich bin!“, habe er immer wieder gerufen, sagt die Budenbetreiberin: „Der Herr ging auch auf mich los, spuckte mich beim Reden an, weil er so gesabbert hat. Das war nicht schön, wie der seinen Promi-Bonus ausspielen wollte.“ Auch seine Kumpels habe „der Herr“ bepöbelt: „Warum helft ihr mir nicht? Was seid ihr für Freunde?“ Schließlich sei er weinend zu Boden gestürzt, habe noch eine Freundin mitgezogen.
Zeugin entlastet angeklagten Security-Mann
Der angeklagte Security-Mann, sagt die Zeugin, habe sich professionell verhalten und versucht, den Betrunkenen zu beruhigen: „Der hat auf den eingeredet, aber ohne jede Beleidigung.“
Nicolas Puschmann, der sich im Prozess an rein gar nichts mehr erinnern will, hat nicht nur gleich in der Nacht Anzeige gegen den Sicherheitsmann erstattet, sondern ist am Tag darauf sogar ein zweites Mal auf der Davidwache erschienen und hat die falschen Vorwürfe wiederholt. Im Gerichtssaal wagt er kaum einen Blick zum Angeklagten, findet kein Wort des Bedauerns für sein charmeloses Verhalten.
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Dabei hatte besonders die Tränen-Insta-Story des Promis teure Folgen für den Angeklagten: „Das ist wie eine Welle über meinem Mandanten zusammengeschlagen und hat ihn erhebliche Aufträge gekostet“, sagt Verteidiger Christian Lange. Auf dem Kiez als Schwulenhasser zu gelten, ist für einen Sicherheitsmann fatal. Puschmann erklärt, auch an das längst gelöschte Instagram-Video könne er sich „inhaltlich nicht erinnern“.
Urteil: Freispruch. „Es sieht eher so aus, dass Herr Puschmann sich stark alkoholisiert daneben benommen hat“, sagt der Richter, „und dass es zu übelsten Beleidigungen im Bereich des Bodyshaming gekommen ist.“ Den uncharmanten Prinzen erwartet womöglich bald der nächste Prozess: Der Security-Mann erwägt eine Schadenersatzklage wegen der entgangenen Einnahmen.