Pornos auf dem Smartphone – Hamburger Verein fordert: Handys erst ab 14!
Pornos, Kriegsverbrechen, sexueller Missbrauch: All das begegnet Schülern tagtäglich auf ihren Smartphones. Das schildert Silke Müller, Schulleiterin aus Niedersachsen, in ihrem Buch „Wir verlieren unsere Kinder“ – und sorgt für großes Entsetzen unter Eltern. Für Verena Holler (49) ist das nichts neues: Sie ist im Vorstand des Hamburger Vereins „Smarter Start ab 14“. Warum sie ihren eigenen Kindern erst mit 14 Jahren ein eigenes Smartphone erlaubt.
Pornos, Kriegsverbrechen, sexueller Missbrauch: All das begegnet Schülern tagtäglich auf ihren Smartphones. Das schildert Silke Müller, Schulleiterin aus Niedersachsen, in ihrem Buch „Wir verlieren unsere Kinder“ – und sorgt für großes Entsetzen unter Eltern. Für Verena Holler (49) ist das nichts neues: Sie ist im Vorstand des Hamburger Vereins „Smarter Start ab 14“. Warum sie ihren eigenen Kindern erst mit 14 Jahren ein eigenes Smartphone erlaubt.
Videos von Folter, Hinrichtungen und Tierquälerei – Silke Müller erzählt von unfassbarer Gewalt, die ihre Schüler Tag für Tag auf ihren Smartphones sehen. Die Inhalte verbreiten sich über Whatsapp-Gruppen, auf Tiktok oder Snapchat. Eltern und Lehrer sind oft ahnungslos.
Die dreifache Mutter Verena Holler weiß all das schon lange: Mit ihrem Hamburger Verein „Smarter Start ab 14“ setzt sie sich dafür ein, dass Kinder erst ab 14 Jahren ein eigenes Smartphone bekommen. „Es geht uns nicht darum, dass ein Kind vorher gar nicht mit digitalen Medien in Berührung kommt. Aber es sollte nur begleitet mit den Eltern passieren“, sagt sie zur MOPO. Ein eigenes Smartphone, das das Kind immer bei sich trägt – für Verena Holler vor dem 14. Lebensjahr undenkbar.

„Es ist kein Zufall, dass das deutsche Jugendschutzgesetz die Altersgrenze von 14 Jahren gewählt hat, um zwischen Kindern und Jugendlichen zu unterscheiden“, sagt sie. „Kindern fehlt es noch an Einsicht und Vernunft. Sie können noch überhaupt nicht absehen, was Cybermobbing oder das Verschicken von Nacktbildern für Konsequenzen hat.“
Expertin setzt sich für Smartphones erst ab 14 Jahren ein: „Lasst Kinder länger Kinder sein!“
Das Motto ihres Vereins: „Lasst Kinder länger Kinder sein“. „Die Kindheit ist ein begrenzter Zeitraum und unwiderruflich. In dieser Zeit müssen die Kinder wichtige Erfahrungen machen. Die Mimik und Gestik anderer lesen, Empathie, Kompromisse finden – all das lernen sie nur, wenn sie mit anderen Menschen, Natur und Tier in Kontakt kommen.“ Das Handy als 24-Stunden-Entertainment lasse für all das nicht genügend Zeit.
„Was wir nicht vergessen dürfen: Hinter allen Internet-Plattformen steckt eine Industrie, die uns mit Tricks aus der Verhaltenspsychologie dazu bringt, möglichst lange Zeit auf den Seiten zu bleiben“, so Holler. „Mal nur ein bisschen zu konsumieren, ist also schwierig. Vor allem für Kinder ist es einfach zu viel verlangt, sich dem zu entziehen.“
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Auf der Internet-Plattform des Vereins vernetzen sich Eltern, die sich entschieden haben, mit dem Smartphone bis zum 14. Lebensjahr ihrer Kinder zu warten. Und hoffen, immer mehr Gleichgesinnte zu finden. „Je mehr wir werden, desto mehr wird auch der Gruppendruck von Eltern und Kindern genommen, schon früh ein Smartphone besitzen zu müssen“, so Holler.
Verena Hollers ältester Sohn ist 16 Jahre alt – und hat ein eigenes Smartphone. „Man muss natürlich trotzdem im Austausch bleiben“, sagt Holler. „Aber er ist jetzt natürlich schon viel reifer und vernünftiger als früher. Der größte Vorteil ist, dass er jetzt schon eine gefestigte Persönlichkeit hat, die ihm keiner mehr nehmen kann.“