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Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.
  • Polizeipräsident Ralf Martin Meyer
  • Foto: Marius Roeer

Polizeipräsident räumt Fehler im Zusammenhang mit dem Amoklauf ein

Hamburgs scheidender Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hat im Zusammenhang mit der Amoktat bei den Zeugen Jehovas im März Kommunikationsfehler eingeräumt. „Ich bin selbst falsch informiert worden, ich hätte mir mehr Zeit erbitten müssen“, sagte Meyer im Interview mit „Die Zeit.“

Er hatte sich bei einer Pressekonferenz nach der Bluttat mit acht Toten vor die Waffenbehörde gestellt und gesagt, dass es bei einer Beurteilung des Todesschützen Philipp F. im Vorfeld der Tat keine Fehler gegeben habe. Rückblickend sei dieser Auftritt ein „großer Fehler“ gewesen, sagte Meyer.

Disziplinarverfahren gegen Mitarbeiter der Waffenbehörde

Der 35 Jahre alte Philipp F. hatte nach einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas in der Deelböge sieben Menschen und sich selbst erschossen. Der Besitz der Tatwaffe war ihm von der Waffenbehörde genehmigt worden.

Eine Überprüfung in seiner Wohnung nach einem anonymen Hinweis auf psychische Auffälligkeiten war wenige Wochen vor der Tat ohne Konsequenzen geblieben. Gegen einen Bediensteten der Waffenbehörde, der Hinweise aus dem Umfeld des Täters nicht dokumentiert und weitergegeben haben soll, wird inzwischen disziplinar- und strafrechtlich ermittelt.

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„Richtig ist, dass unsere Beamtinnen und Beamten vielen Menschen im Gotteshaus der Zeugen Jehovas das Leben gerettet haben“, sagte der 63-jährige Meyer, der im Oktober aus dem Amt scheidet, der Zeit. „Aber, und das muss ich inzwischen klar sagen, es sind im Vorfeld auch Fehler geschehen. Und auch ich habe Fehler in der Kommunikation gemacht.“ (dpa)

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