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Der verunglückte Zug wird am Hamburger Hauptbahnhof mit einem riesigen Schienenkran abgeschleppt.
  • Hamburgs Pendler können aufatmen: Der verunglückte Zug wird am Hamburger Hauptbahnhof mit einem riesigen Schienenkran abgeschleppt.
  • Foto: André Lenthe

Zug-Unfall am Hauptbahnhof sorgt für Bahnchaos in Hamburg – mehrere Verletzte

Unglück am Hamburger Hauptbahnhof (St. Georg): Am Freitagnachmittag kommt es dort zu einem Unfall mit einem Bauzug. Der Zugverkehr wird für zwei Stunden komplett eingestellt – das sorgt für ein Chaos in der Innenstadt. Sieben Menschen werden dabei verletzt. Und der S-Bahnverkehr wird massiv eingeschränkt.

Nach einem Unfall mit einem Bauzug unter der Ernst-Merck-Brücke konnten auch am Samstag keine S-Bahnen den Hauptbahnhof anfahren. Immerhin: Der Regional- und Fernverkehr war hingegen bereits am Freitagabend regulär angelaufen, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit.

S-Bahnen können nach Zugunfall wieder am Hauptbahnhof halten

Am Samstagabend gegen 19.30 Uhr wurde der verunglückte Zug der Bahn abgeschleppt. Dafür fuhr die Bahn mit einem riesigen Schienenkran „Hercules“ an den gelösten Aufbau des Zuges und setzte ihn wieder auf den Tieflader-Waggon.

In der Nacht zu Sonntag dann endlich Entwarnung: S-Bahnen können den Hamburger Hauptbahnhof wieder anfahren. Die von den Aufräumarbeiten betroffenen Gleise seien wieder freigegeben, teilte die Bahn am frühen Sonntagmorgen mit. Die S-Bahn-Linien 1, 2 und 3 hielten demnach wieder am Hauptbahnhof. Es gebe keine Einschränkungen mehr im regulären Verkehr.

Was war passiert? Der Unfall geschah am Freitagnachmittag gegen 15.45 Uhr. Nach Angaben der Bahn war ein kleiner Bauzug in Schräglage geraten, nachdem er aus Richtung Süden kommend mit seinen Aufbauten an die Decke der Brücke stieß. Dabei soll der Zug jedoch weder wie zunächst berichtet entgleist noch mit einer S-Bahn kollidiert sein, so ein Bahn-Sprecher zur MOPO. Weil zunächst unklar war, ob es Verletzte gab, rückte auch die Feuerwehr mit einem Großaufgebot von rund 60 Einsatzkräften an.

Bundespolizisten und Rettungskräfte an der Unglücksstelle unter der Ernst-Merck-Brücke. Marius Röer
Zug am Hauptbahnhof entgleist _ Zugverkehr eingestellt
Bundespolizisten und Rettungskräfte an der Unglücksstelle unter der Ernst-Merck-Brücke.

Der komplette Zugverkehr zum Hauptbahnhof war für zwei Stunden eingestellt. Gegen 18.20 Uhr konnte die Deutsche Bahn zumindest den Zugverkehr wieder aufnehmen, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Altona sowie die S-Bahngleise blieben zunächst jedoch weiter gesperrt.

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S-Bahnen standen zeitweise auf freier Strecke. Aus vier Personenzügen im Bereich des Hauptbahnhofs sowie drei weiteren Zügen wurden Passagiere evakuiert. Bundespolizei, Feuerwehr und Bahn-Mitarbeiter begleiteten insgesamt 1580 Menschen aus den Zügen.

Es gab sieben Verletzte

Wie die Feuerwehr am späten Freitagabend mitteilte, wurden bei dem Unfall sechs Arbeiter leicht und ein Arbeiter schwer verletzt. Die Höhenretter der Feuerwehr retteten den Schwerverletzten, nach Angaben der Bundespolizei ein 55-Jähriger, aus dem Gleisbett. Alle Verletzten wurden durch den Rettungsdienst versorgt und in Krankenhäuser gebracht.

Einsatzkräfte kümmern sich um einen Schwerverletzten. picture alliance /ABB
Einsatzkräfte kümmern sich um einen Schwerverletzten.
Einsatzkräfte kümmern sich um einen Schwerverletzten.

Das Unglück passierte im ungünstigsten Moment. Im Hauptbahnhof erwarteten mehrere Hundertschaften der Polizei die Ankunft der Rostock-Fans, die zum Spiel gegen den FC St. Pauli anreisen wollen. Anpfiff war um 18.30 Uhr.

120 Feuerwehrleute im Einsatz – keine Schäden an der Infrastruktur

Aufgrund des eingestellten Zugverkehrs versuchten viele Hamburger, mit Bussen und Autos voranzukommen. Die Folge: Verkehrschaos in der Innenstadt, überfüllte Busse. Manche Hamburger versuchten, zu Fuß weiterzukommen. Ein MOPO-Reporter berichtete von Leuten, die mit Koffern bepackt durch den Hafen liefen, um irgendwie nach Hause zu kommen.

Insgesamt waren 120 Feuerwehrleute für sechs Stunden im Einsatz. Die Bergung des verunglückten Bauzugs organisierte die Bahn. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, war auch am Sonntag noch unklar. Ein Gutachter untersuchte die Brücke. Es seien keine Schäden an der Infrastruktur festgestellt worden, hieß es am Sonntag.

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