Neue Masche: Wie Menschen an der Haustür von „Handwerkern“ betrogen werden
Sie haben die miesesten Tricks, passen diese immer wieder an mit dem Ziel, Geld zu erbeuten: Diebe, die sich als falsche Polizisten oder Handwerker ausgeben. Nun scheinen sie eine ganz neue Masche entwickelt zu haben, mit der sie versuchen, den Menschen in Hamburg das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie man sich schützen kann, weiß die Polizei.
Sie haben die miesesten Tricks, passen diese immer wieder an mit dem Ziel, Geld zu erbeuten: Diebe, die sich als falsche Polizisten oder Handwerker ausgeben. Nun scheinen sie eine ganz neue Masche entwickelt zu haben, mit der sie versuchen, den Menschen in Hamburg das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie man sich schützen kann, weiß die Polizei.
Dichtheitsprüfungen – jeder Hauseigentümer kennt sie. Sie sind verpflichtend durchzuführen, in einem bestimmten und festgelegten Zeitraum. Sie sollen beispielsweise vor Leckagen an Heizkörpern schützen.
Gauner geben sich momentan als Handwerker aus, klingeln an den Türen von Einzelhäusern, machen auf die Pflicht aufmerksam und nennen einen marktuntypischen Preis, damit die Besitzer zuschlagen. Ihr Preis liegt um mehrere hundert Euro unter dem echter Handwerker. Viele glauben, dabei sparen zu können – sie werden in Wahrheit jedoch abgezockt.
Mann lenkt Frau ab und entkommt mit ihrer Schmuckschatulle
Zuletzt wurde einer 84-Jährigen aus Barmbek-Süd auf diese Art eine Schmuckschatulle gestohlen. Sie hatte einen Mann hinein gelassen, der ihre Heizungsventile überprüfen wollte. Gearbeitet hat er am Ende aber nicht, nur die Frau abgelenkt und ihren Schmuck gestohlen.
Oft agieren die Diebe nicht allein, meistens sind sie zu zweit. „Sie überrumpeln Hausbewohner mit ihrer trickreichen Geschichte“, so Polizeisprecher Florian Abbenseth. Er sagt: „Ziel ist es, die möglichst alleinlebenden Bewohner abzulenken, dabei die Wohnung zu durchsuchen und Geld sowie Wertgegenstände zu stehlen.“

Die „Handwerker“ böten Leistungen wie zum Beispiel die Reinigung der Dachrinnen an, entdecken dabei dann vermeintliche Schäden, die sofort behoben werden müssten. Abbenseth: „Der ursprünglich mündlich vereinbarte Betrag wird dadurch massiv erhöht. Tatsächlich werden aber lediglich minderwertige, in Ausnahmefällen keine Arbeiten durchgeführt.“ Bezahlt werde ausschließlich in bar, „ohne ordnungsgemäße Rechnung“.
Zahlen aus dem vergangenen Jahr, die der MOPO vorliegen, zeigen: Die Täter waren mit dieser Masche oft erfolgreich und richteten dabei einen Schaden von knapp einer halben Millionen Euro an. Der Polizei wurden 310 falsche Handwerker gemeldet, davon waren 173 aus Täter-Sicht erfolgreich. Der Schaden hier allein liegt bei 466.000 Euro. Auch mit anderen Tricks waren die Gauner erfolgreich: Zum Beispiel verschafften sie sich mit der Frage, ob sie ein Glas Wasser bekommen würden, zahlreich Zutritt zu Wohnungen und Häusern. Und sie waren damit erfolgreicher als man vielleicht annehmen würde. Immerhin: Diebe, die sich 2022 als Polizisten ausgaben, wurden vermehrt abgewiesen, richteten aber trotzdem noch einen Schaden knapp 50.000 Euro an.
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Die Polizei, die regelmäßig vor Trickdieben warnt, rät dazu, grundsätzlich keine Fremden in die Wohnung zu lassen. Man solle die Gespräche mit Unbekannten, wenn möglich, nur bei vorgelegtem Sperrbügel führen. Wichtig: „Prüfen Sie die Berechtigung des Gegenübers, Ihre Wohnung zu betreten“, sagt Abbenseth. „Erwarten Sie diese Person, ist sie bei Ihnen angemeldet? Hat die Person sich ausgewiesen? Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit.“
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Die Polizei betont, dass man sich nicht überrumpeln lassen solle, im Zweifel Freunde und Familie kontaktieren solle. Und bei jedem Verdacht könne man auch immer die Beamten kontaktieren. Abbenseth: „Einfach 110 anrufen!“