Streik an der Rathausschleuse in Hamburg: Die Fluten der Alster stehen schon bedrohlich hoch.
  • Streik an der Rathausschleuse in Hamburg: Die Fluten der Alster stehen schon bedrohlich hoch.
  • Foto: Marius Röer

Streikende Schleusenwärter lassen Alster-Pegel steigen – Feuerwehr im Einsatz

Feuerwehreinsatz an der Rathausschleuse: Die Fluten der Alster stiegen immer höher, Anwohner befürchteten, das Sperrwerk sei aufgrund des Streiks der Gewerkschaft Verdi nicht besetzt und könnte überlaufen. Zu tun hatten die Retter dann aber glücklicherweise doch nichts.

Gegen 12.15 Uhr gingen mehrere Notrufe bei der Feuerwehr ein: Der Wasserstand an den Schleusentoren sei deutlich höher als sonst, einige Keller im Bereich der Alsterarkaden liefen bereits voll. Außerdem sahen die besorgten Anwohner an der Schleuse ein Streikplakat von Verdi – ihre Befürchtung: Die Streikenden hätten das Sperrwerk sich selbst überlassen. Ob das Wärterhäuschen besetzt war, ließ sich von außen nicht erkennen.

Kurz darauf trafen Feuerwehrkräfte ein und nahmen Kontakt zu den Schleusenwärtern auf. Die waren mit einer Streik-Notbesetzung im Dienst und hatten nach MOPO-Informationen den Wasserpegel so hoch ansteigen lassen, wie es gerade noch vertretbar war.

Hamburg: Rathausschleuse bestreikt – Pegel steigt an

Als die Feuerwehrleute nach MOPO-Informationen deutlich machten, dass sie sonst eingreifen würden, öffneten die Wärter die Tore. Die angestauten Fluten der Alster ergossen sich ins Fleet.

Das könnte Sie auch interessieren: HVV: Bahnstreik – das müssen Fahrgäste jetzt wissen

Die Feuerwehr gab gegenüber der MOPO an, es habe keinen Handlungsbedarf gegeben, die Schleuse sei geöffnet worden. Wasser in Kellern sei ein häufiges Problem in der Umgebung der Alsterarkaden und habe andere Gründe.

Das bestätigt auch die Verkehrsbehörde, die für die Schleuse zuständig ist. „Die Schleuse war besetzt und der vorgegebene maximale Wasserpegel wurde zu keinem Zeitpunkt überschritten“, sagt Sprecher Dennis Heinert zur MOPO. Dass die Wärter den Wasserpegel absichtlich hatten ansteigen lassen, konnte er nicht bestätigen.

Letzteres streitet Verdi ganz klar ab. „Im Rahmen der Notarbeiten, die während des Streiks durch die Streikenden gewährleistet werden, wird der Wasserstand auf der Alster gemäß der wasserrechtlichen Genehmigung auf den vorgegebenen Pegeln gehalten (3,25m)“, erklärte die Gewerkschaft auf MOPO-Anfrage. „Um den Pegel zu halten, wird regelmäßig Wasser gezogen, so wie heute Mittag. Die Öffnung der Tore beziehungsweise das Wasserziehen heute Mittag waren jedoch völlig unabhängig von dem Einsatz der Feuerwehr, und auch nicht Ergebnis einer Anweisung der Feuerwehr, sondern normale Routine im Rahmen der Notarbeiten.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp