Volle Gewalt-Akte: Diesen Mann wollen Sie nicht als Nachbarn haben
Er verbrachte beinahe sein ganzes Leben im Gefängnis. Nun sitzt er wieder in U-Haft: Wilhelm B. (65) ist am Mittwoch von Spezialkräften der Polizei aus seiner Wohnung in Barmbek-Süd geführt worden. Der Auslöser: ein Streit mit seinem Nachbarn. Für die Einschätzung, Spezialkräfte einzusetzen, reichte vermutlich nur ein Blick in die prall gefüllte Strafakte des Mannes.
Er verbrachte beinahe sein ganzes Leben im Gefängnis. Nun sitzt er wieder in U-Haft: Wilhelm B. (65) ist am Mittwoch von Spezialkräften der Polizei aus seiner Wohnung in Barmbek-Süd geführt worden. Der Auslöser: ein Streit mit seinem Nachbarn. Für die Einschätzung, Spezialkräfte einzusetzen, reichte vermutlich nur ein Blick in die prall gefüllte Strafakte des Mannes.
Das in die schwarze Jeans gesteckte T-Shirt spannt etwas. Er trägt eine Tarnjacke, die Kapuze bedeckt das Gesicht. Von gleich mehreren Beamten wird B. in einen Streifenwagen gesetzt. Er soll sich der Verhaftung nicht widersetzt und kooperiert haben. Er war allein in seiner Wohnung am Elfriede-Lohse-Wächtler-Weg, als Spezialkräfte hineintraten.
SEK-Einsatz in Hamburg – wegen Streit unter Nachbarn
Die Polizisten vollstreckten einen sogenannten Sicherungsunterbringungshaftbefehl des Landgerichts. Wilhelm B. war im September des vergangenen Jahres eigentlich aus der Sicherungsverwahrung auf Bewährung entlassen worden. Nun soll er seinem Nachbarn gedroht haben. Der informierte die Polizei. Dies führte zum Verstoß seiner Auflagen und dem neuerlichen Haftbefehl.

Wilhelm B. sitzt, so geht es aus Einträgen seiner Akte hervor, seit seinem 15. Lebensjahr beinahe ununterbrochen in Haft, überwiegend wegen schwerer Gewaltdelikte. 1973 ermordet er seine Großtante. Anfang der 90er-Jahre wird er zuletzt wegen Totschlags verurteilt. In Sicherheitskreisen gilt er als „Berufsverbrecher“. Und als unberechenbar, impulsiv, und, das belegen auch seine Taten und deren Ausführungen, extrem brutal.
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Vor seiner Entlassung soll sich der 65-Jährige eigentlich geläutert gezeigt haben. Die Justiz wollte ihm die Chance geben, wieder am Leben teilzunehmen. Die Staatsanwaltschaft beantwortete auch daher nähere Anfragen zu seiner Person nicht. „Aus Resozialiserungsgründen“, so eine Sprecherin.
Was nun zwischen B. und seinem Nachbarn vorgefallen ist, klärt die Polizei. Die Ermittlungen dauern an.