Dompé nimmt Strafe für Hafen-Crash an: So billig kommt der HSV-Profi davon
Scherben, abgefahrene Autoteile, ein stark beschädigter BMW und eine zerstörte Bushaltestelle: Der Unfall, den HSV-Profi Jean-Luc Dompé (28) im Februar an der Hafenstraße (St. Pauli) verursacht hatte, sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Der Flügelspieler wurde vom Verein intern bestraft, Staatsanwaltschaft und Polizei ermittelten über Monate gegen ihn. Nun ist das Verfahren nach MOPO-Informationen beendet worden – diese Strafe erwartet den Franzosen.
Scherben, abgefahrene Autoteile, ein stark beschädigter BMW und eine zerstörte Bushaltestelle: Der Unfall, den HSV-Profi Jean-Luc Dompé (28) im Februar an der Hafenstraße (St. Pauli) verursacht hatte, sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Der Flügelspieler wurde vom Verein intern bestraft, Staatsanwaltschaft und Polizei ermittelten über Monate gegen ihn. Nun ist das Verfahren nach MOPO-Informationen beendet worden – diese Strafe erwartet den Franzosen.
Vor wenigen Tagen bekam der 28-Jährige Post von der Staatsanwaltschaft, die ihm einen Strafbefehl zustellen ließ; ein vereinfachtes und beschleunigtes Verfahren, bei dem es direkt zur Verurteilung kommt, sofern der Beschuldigte der Strafe zustimmt – ganz ohne Prozess.
HSV-Profi Dompé soll 60 Tagessätze zahlen
In dem Strafbefehl wird Dompé beschuldigt, sich nach dem Unfall unerlaubt vom Unfallort entfernt zu haben. Dazu habe er sich der falschen Verdächtigung schuldig gemacht, weil er zunächst abstritt, gefahren zu sein. Er hatte am Abend des Unfalls gegenüber der Polizei gesagt, dass nicht er, sondern seine Freundin gefahren sei. Eine Lüge, wie sich später herausstellte und wie er auch selber zugab.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen. Bei Dompés Gehalt muss er bis zu 45.000 Euro zahlen. Dazu soll ihm eine Führerscheinsperre von acht Monaten auferlegt werden. Danach müsste er die komplette Führerscheinprüfung im Zweifel neu absolvieren. Da ihm nach MOPO-Informationen die Fahrerlaubnis im Laufe des Verfahrens abgenommen worden war, wird ihm die führerscheinlose Zeit angerechnet.
Die Strafe wird aber erst dann rechtskräftig, wenn der 28-Jährige die Strafe auch akzeptiert – was er tun wird: Dompés Rechtsanwalt, Frédéric Schneider, bestätigt der MOPO, dass der Franzose die Geldstrafe annehmen werde. Sein Mandant bereue weiterhin, dass es zu dem Unfall gekommen ist. Seinen Fehler sehe er ein.
Für Verwunderung könnte die Tatsache sorgen, dass die Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte fand, Dompé eines illegalen Straßenrennens zu bezichtigen. Eine Sprecherin, die auf MOPO-Nachfrage den Erlass eines Strafbefehls bestätigte, sagte, dass die vorliegenden Beweismittel dafür nicht ausgereicht hätten. Man habe den Vorwurf aber geprüft. Wie schnell Dompé fuhr, ließe sich nicht mehr nachvollziehen. „Er soll aber mit überhöhter Geschwindigkeit den Unfall verursacht haben.“
HSV-Profi Dompé zerlegt Bushaltestelle mit seinem BMW
Rückblick: Es war der 6. Februar, die Uhr zeigte 21.30 Uhr, als es auf St. Pauli schepperte: Ein dunkler BMW M3 (480 PS, neu ab 85.000 Euro) schleuderte an der Hafenstraße gegen eine Mauer, durchbrach diese und krachte in die Bushaltestelle „Hafentreppe“. Das mit Heckantrieb und Sommerreifen ausgestattete Auto war auf der regennassen Straße, so die die Erkenntnisse der Ermittler, wohl ausgebrochen. Passanten wurden glücklicherweise nicht verletzt.

Der BMW ist zugelassen auf Dompé, der den Unfall erst abstreitet, als Polizisten ihn in seiner Wohnung aufsuchten. Doch Zeugen sagten aus, dass der BMW-Fahrer nach dem Unfall in einen neongelben Mercedes gestiegen war – das Auto, mit dem sich der Fahrer zuvor ein Rennen geliefert haben soll. Besitzer des Mercedes‘: Dompés HSV-Kollege William Mikelbrencis (19). Er soll zum Unfallzeitpunkt aber nur Beifahrer gewesen, nicht selber gefahren sein.
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Dompé und Mikelbrencis entschuldigten sich zwei Tage später öffentlich. Dompé, der stets beteuerte, kein Rennen gefahren zu sein, gab an, die Kontrolle wegen Nässe verloren, den Unfallort im Schockzustand verlassen zu haben. „Es war ein großer Fehler und ich bin sehr enttäuscht. Ich übernehme die volle Verantwortung.“