x
x
x
Die Demo „United“ mit Teilnehmern aus dem linken Spektrum verlief friedlich.
  • Die Demo „United“ mit Teilnehmern aus dem linken Spektrum verlief friedlich.
  • Foto: André Lenthe

(Verbotene) Demos und der HSV: Mehr als 1000 Polizisten in Hamburg im Einsatz

In Hamburg wurde am Samstag wieder demonstriert: Zahlreiche Versammlungen waren angemeldet, darunter auch zwei, die die Versammlungsbehörde verboten hatte. Die Polizei wappnete sich in der Innenstadt mit einem Großaufgebot.

Im Bereich Steindamm und Hauptbahnhof hatten Privatpersonen für 14 und 14.30 Uhr zwei Demos angemeldet, die sich thematisch um den Krieg im Nahen Osten drehen: „Gegen antimuslimischen Rassismus!“ und „Für nachhaltigen Frieden – Ende der Besatzung in Palästina!“ lauteten die Namen der Proteste. Beide wurde wegen pro-palästinensischer Nähe abgesagt; derartige Proteste gelten in Hamburg momentan als verboten, am heutigen Samstag wurde das Verbot erneut bis zum 8.11. verlängert. Erst einmal war eine Kundgebung genehmigt worden.

Weil es in der Vergangenheit trotzdem, vor allem im Bereich St. Georg, zu spontanen, aber auch vereinzelt zu ganz gezielten Versammlungen kam, hält sich die Polizei gerade dort mit einem großen Aufgebot an Kräften auf. Erst am Freitag waren Innensenator Andy Grote (SPD) und der neue Polizeipräsident Falk Schnabel am Steindamm, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Lage blieb bis zum frühen Abend zunächst ruhig.

Linkes Spektrum demonstriert gegen „erstarkenden Polizeistaat“

Die größte regulär zugelassene Demonstration war für 12.30 Uhr an der Stralsunder Straße (St. Georg) geplant: Unter dem Titel „United“ wollten um die 500 Menschen über den Steindamm, die Mönckebergstraße, die Bergstraße, den Jungfernstieg und die Feldstraße zum Neuen Pferdemarkt ziehen.

Das könnte Sie auch interessieren: „Konnten Randale nicht verhindern“: So geht es nach Halloween nun in Harburg weiter

Anmelder ist nach MOPO-Informationen das dem linken Spektrum zuzuordnende Bündnis „United against Repression“, das „gegen den erstarkenden Polizeistaat und seine Auswüchse“ protestieren wollte. Die Polizei rechnete, dass mehr Menschen teilnehmen könnten als angemeldet.

Und tatsächlich sollen in der Spitze bis zu 1000 Menschen die Demonstration begleitet haben. Laut Polizei lief diese ruhig ab; um 16.30 Uhr wurde sie – nach mehreren Zwischenkundgebungen – für beendet erklärt. Einzig in der Marktstraße wurde Pyrotechnik abgebrannt, wie Bilder von vor Ort zeigen. Am Anfang hatten sich einzelne Demonstrierende laut Polizei vermummt. Nach Rücksprache mit der Versammlungsleiterin habe diese die entsprechenden Teilnehmer direkt angesprochen, die die Vermummung daraufhin wieder abgelegt hätten.

André Lenthe
In der Marktstraße wurde auf einem Dach Pyrotechnik abgebrannt.

Am Abend bindet das HSV-Spiel viele Polizeikräfte

Um 14 Uhr protestierten Menschen auf dem Rathausplatz gegen das iranische Regime. Mit ihrer Aktion wollten sie sich solidarisch mit der iranischen Bevölkerung zeigen. Zwischen 16 und 18 Uhr gab es am Gänsemarkt eine Demo „für den Frieden“. Beide Veranstaltungen verliefen nach Angaben des polizeilichen Lagedienstes ohne Zwischenfälle.

Die Polizei, die von Kräften der Bundespolizei unterstützt wurde, setzte am Abend dann ihren Fokus auf den Volkspark und das HSV-Spiel gegen den 1. FC Magdeburg. Insgesamt waren am Samstag rund 1100 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. (dg)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp