Unfall-Bilanz: So stark wirkt sich der Online-Handel auf Hamburgs Verkehr aus
Trotz eines leichten Anstiegs der Unfallzahlen auf Hamburgs Straßen bleibt das Unfallgeschehen im Vergleich mit der Zeit vor der Pandemie niedrig. Die Zunahme des Online-Handels macht sich jedoch auch in der am Dienstag vorgestellten Verkehrssicherheitsbilanz für das Jahr 2021 deutlich bemerkbar. Die Polizei gründet deshalb eine neue Kontrollgruppe.
Die Polizei erfasste im Jahr 2021 insgesamt 59.427 Verkehrsunfälle, das sind 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zur Bilanz von 2019 vor der Pandemie sind es 13,7 Prozent weniger Unfälle. Auch in diesem Jahr habe es „erhebliche“ Auswirkung der Pandemie auf die Verkehrssicherheitsbilanz gegeben, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) am Dienstag im Rathaus.
Verkehrssicherheitsbilanz 2021: Mehr tödliche Unfälle in Hamburg
Trotz eines leichten Anstiegs der Unfallzahlen auf Hamburgs Straßen bleibt das Unfallgeschehen im Vergleich mit der Zeit vor der Pandemie niedrig. Die Zunahme des Online-Handels macht sich jedoch auch in der am Dienstag vorgestellten Verkehrssicherheitsbilanz für das Jahr 2021 deutlich bemerkbar. Die Polizei gründet deshalb eine neue Kontrollgruppe.
Die Polizei erfasste im Jahr 2021 insgesamt 59.427 Verkehrsunfälle, das sind 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zur Bilanz von 2019 vor der Pandemie sind es 13,7 Prozent weniger Unfälle. Auch in diesem Jahr habe es „erhebliche“ Auswirkung der Pandemie auf die Verkehrssicherheitsbilanz gegeben, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) am Dienstag im Rathaus.
Verkehrssicherheitsbilanz 2021: Mehr tödliche Unfälle in Hamburg
Auf Hamburgs Straßen verunglückten 20 Menschen tödlich, nach 15 im Jahr 2020 und 28 im Jahr 2019. Von den Verkehrstoten waren zehn Fußgänger, drei Radfahrende, drei Lkw-Fahrende, zwei Autofahrende und zwei Motorradfahrende.
Der Anstieg sei laut des Leiters der Verkehrsdirektion Ulf Schröder vor allem auf die Unfälle mit Lkw zurückzuführen. Die Zahl der verunglückten Kinder nahm von 379 auf 419 um 10,6 Prozent zu. Ein Kind kam ums Leben. Insgesamt kamen 8153 Menschen zu Schaden, das sind 3,2 mehr als im Vorjahr und 12,3 Prozent weniger als im Jahr 2019.
Unfälle in Hamburg: Zahl bei Fußgängern sinkt
Mit minus 10 Prozent zählte die Polizei den stärksten Rückgang bei Verkehrsunfällen mit Fußgängern. Dies ist die niedrigste Zahl seit Beginn der Erfassung im Jahr 1950. Diese Tendenz sei „nicht nur durch die Pandemie ausgelöst“, sagte Innensenator Grote. Dahinter stecke viel harte Arbeit der Polizistinnen und Polizisten der Stadt.
Das könnte Sie auch interessieren: Pendler aufgepasst! Das sind Hamburgs schlimmste Staustraßen
Die Zahl der Unfälle mit Autos, Motorrädern und Radfahrenden stieg jeweils um weniger als ein Prozent. Einen deutlichen Anstieg gab es hingegen bei den Unfällen mit E-Scootern (173 Prozent), Bussen (11,9 Prozent) und Lkw (8,4 Prozent). Die E-Scooter-Unfälle belaufen sich real auf eine Zunahme von 384 Unfällen. Hier ist zu beachten, dass es in Hamburg 2020 etwa 6000 E-Scooter gab und Ende 2021 einen Bestand von 17.000.
E-Scooter: Fahrer bei Unfällen häufig alkoholisiert
„Die Nutzer von E-Scootern fallen damit auf, dass sie die Unfälle, an denen sie beteiligt sind, zu 74 Prozent selbst verursacht haben“, sagte Schröder. „Sorge macht uns die Nutzung unter Alkoholeinfluss. Es muss klar sein, hier gelten die gleichen Promillegrenzen wie für Kraftfahrzeuge.“ Den Anstieg der Unfälle mit Bussen führen die Polizei darauf zurück, dass sich das Mobilitätsverhalten „wieder normalisiert“ habe, sagte Polizeivizepräsident Morten Struve.
Hauptunfallursachen seien hier Fehler beim Abbiegen gewesen. Wegen des verstärkten Online-Handels und damit verbundenem Lieferverkehr habe es zudem eine Steigerung der Unfälle mit Lkw gegeben. Hier komme es häufig beim Rangieren zu Unfällen. Die Hamburger Polizei wird im laufenden Jahr daher eine Kontrollgruppe „Schwerlastverkehr“ einführen.
Innensenator: Unfallzahlen könnten wieder steigen
Die niedrigen Unfallzahlen würden jedoch nicht so bleiben, prophezeite Innensenator Grote. „Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr eine Mobilitätssituation haben, die über den Großteil des Jahres nicht mehr von Corona beeinflusst ist.“
Das könnte Sie auch interessieren: Wie Fußgänger in Hamburg unter der „autogerechten Stadt“ leiden
Die Orientierung für das laufende Jahr seien daher eher die Zahlen des Jahres 2019. Grote appellierte: „Unsere Verkehrssicherheitsarbeit stößt aber irgendwo an Grenzen. Wir sind darauf angewiesen, dass jeder, der am Verkehr teilnimmt, das auch in Eigenverantwortung tut.“