Dreister Rolex-Diebstahl auf offener Straße – Täter schlagen immer häufiger zu
Rolex-Uhren, Goldketten und Ringe – Hauptsache, es ist wertvoll: Gauner verwenden in Hamburg oft miese Tricks, um Passanten Wertgegenstände zu stehlen, manchmal auf offener Straße, manchmal in Wohnungen. Eine neue Statistik zeigt: Die Zahlen steigen wieder deutlich und zwar in allen Bezirken. Wozu die Polizei rät, wie Sie sich schützen und worauf es die Verbrecher momentan am meisten abgesehen haben.
Rolex-Uhren, Goldketten und Ringe – Hauptsache, es ist wertvoll: Gauner verwenden in Hamburg oft miese Tricks, um Passanten Wertgegenstände zu stehlen, manchmal auf offener Straße, manchmal in Wohnungen. Eine neue Statistik zeigt: Die Zahlen steigen wieder deutlich, und das in allen Bezirken. Wozu die Polizei rät, wie Sie sich schützen und worauf es die Verbrecher momentan am meisten abgesehen haben.
Eine Frau (86) geht um 18 Uhr am vergangenen Freitag den Hofweg (Uhlenhorst) entlang. Um sie herum: Viele Menschen, das Wetter ist gut, die Sonne scheint. Dann wird sie von einem Mann angesprochen, sie wird ihn später auf etwa 50 bis 60 Jahre und 1,70 Meter groß schätzen. Er trägt eine blaue Jacke und Jeanshose, hat kurze rötlich-braune Haare.
„Können Sie vielleicht Geld wechseln?“
„Können Sie vielleicht Geld wechseln?“, soll er die Rentnerin mit einem osteuropäischen Akzent gefragt haben. Sie tauschen Kleingeld aus, gehen ihrer Wege. Zu Hause bemerkt die Frau dann: Ihre Rolex-Uhr (Wert: 10.000 Euro) ist weg. „Der Täter hat sie ihr beim Geldwechsel offenbar unbemerkt vom Handgelenk gestohlen“, sagt Polizeisprecher Florian Abbenseth.
Nur eine der vielen Masche der Trickdiebe. Ein gemeinsames Merkmal gibt es aber: Quasi immer versuchen sie, ihre Opfer abzulenken, ob in einem völlig harmlos und normal wirkenden Gespräch wie zuletzt in Uhlenhorst oder in einer gestellten Situation, bei der sie sich als Handwerker oder Polizisten ausgeben, um in Wohnungen nach Wertgegenständen Ausschau zu halten.

Besonders beliebt sind neben Schmuck und Bargeld vor allem auch Uhren teurer Luxusmarken wie Rolex, Omega und Audemars Piguet. Es gibt organisierte Verbrecherbanden, die die Uhren teils spektakulär stehlen und auf dem Schwarzmarkt veräußern – mit hohen Margen. Zuletzt wurde Ende Dezember sogar ein Juwelier in der Innenstadt überfallen.
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Die Taten im Diebstahl-Bereich nehmen auch statistisch gesehen zu: So registrierte die Polizei im vergangenen Jahr insgesamt 84.593 Diebstähle, 2021 waren es noch 71.197 – ein Plus von rund 19 Prozent.
Besonders im Bezirk Mitte schlugen die Täter zu, wo es viele innerstädtische, dicht besiedelte Einkaufspassagen gibt. Hier stieg die Zahl der Taten sogar um 31,3 Prozent auf 27.579 Fälle. Ähnlich stark waren die Anstiege im Bezirk Wandsbek (20,3 Prozent), Harburg (28,2) und Bergedorf (18,1). Rund 23 Prozent der Taten klärte das Landeskriminalamt dabei auf.

Die Polizei, die den Taten-Anstieg auch mit den im vergangenen Jahr langsam wegfallenden Corona-Beschränkungen erklärt, rät zu besonderer Achtsamkeit: Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung, führen Sie Gespräche nur bei vorgelegtem Sperrbügel und prüfen Sie die Berechtigung des Gegenübers, Ihre Wohnung zu betreten, so Abbenseth weiter.
Taschen sollten in der Öffentlichkeit geschlossen sein und eng am Körper getragen werden. Er betont: „Lassen Sie sich auf keinen Fall überrumpeln. Kontaktieren Sie bei jedem Verdacht die Polizei.“