• Die Polizei ist in Hamburg in der Silvesternacht mit vielen Einsatzkräften unterwegs. Hier in der Innenstadt.
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Silvesternacht: Trotz Verbots: So kamen die Hamburger an Böller und Raketen

Jahreswechsel in Hamburg unter Corona-Bedingungen: Keine Partys, kein Feuerwerk, kein Geböller, keine größeren Menschenansammlungen – alles verboten, aus Gründen des Infektionsschutzes. Trotzdem haben sich Polizei und Feuerwehr mit einem Großaufgebot in der Stadt aufgestellt – zu tun gab es aber viel weniger als sonst zu nicht Corona-Zeiten. Das Fazit: „Es war wohl das ruhigste Silvester aller Zeiten“, so ein Polizeisprecher zur MOPO. 

Der Kiez wie leergefegt. Nichts los an den Landungsbrücken. Der Hauptbahnhof? Ruhig und menschenleer. Aber: Überall hielten sich Hundertschaften der Polizei bereit, die Feuerwehr hatte für die „heißeste Nacht des Jahres“ ihr Personal noch um ein weiteres Mal aufgestockt, darunter viele Ehrenamtliche von Freiwilligen Wehren: 525 Retter waren im Einsatz.

Rettungskräfte vor dem Wohnhaus in Hamburg-Billstedt.

Rettungskräfte vor dem Wohnhaus in Hamburg-Billstedt.

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Silvester in Hamburg: Auf Balkon gegrillt – plötzlich brennt’s

Zu tun gab es vergleichsweise aber wenig. Nur vereinzelt wurden in Hamburg Raketen und Böller gezündet, die Polizei griff eher selten ein, ermahnte in den meisten Fällen. Der Großteil der Bürger hätte sich an die Regeln gehalten, so ein Sprecher. Insgesamt kam es zu 89 Brandeinsätzen. Zum Vergleich: In der Silvesternacht vor zwei Jahren waren es noch 1000.

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In Billstedt allerdings mussten die Beamten gleich zweimal an die gleiche Adresse ausrücken: Wie ein Sprecher mitteilte, war auf einem Balkon an der Billstedter Hauptstraße gegrillt worden. Beim ersten Mal wurden die Mieter aufgefordert, das Feuer zu löschen. Beim zweiten Mal kam die Feuerwehr – weil durchs Grillen offenbar Mobiliar in Brand geraten war. Verletzt wurde glücklicherweise aber niemand.

Hamburg: Auch in Winterhude und Eimsbüttel gab es Feuer

Am Leinpfad in Winterhude kam es zu einem Wohnungsbrand. Laut Polizei war ein Feuer innerhalb der Räume im dritten Geschoss ausgebrochen, unter anderem brannte ein Tannenbaum. Zwei Menschen wurden von der Feuerwehr gerettet, sie kamen mit Verbrennungen und Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus.

Auto geht in Flammen auf – wegen Feuerwerk

An der Eduardstraße (Eimsbüttel) ging ein Auto in Flammen auf. Der Grund: eine unter dem Fahrzeug entzündete Feuerwerksbatterie. „Ein Verdächtiger wurde noch vor Ort festgenommen“, so ein Polizeisprecher zur MOPO. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Wie zu Silvester üblich, wurden auch diverse Mülltonnen angezündet. Die Freiwillige Feuerwehr Altona löschte einen brennenden Container vor einem Wohnhaus an der Thadenstraße, konnte durch ihren Einsatz ein Übergreifen auf weitere Tonnen und das Haus aber verhindern.

Eine brennende Mülltonne an der Thadenstraße in Hamburg.

Eine brennende Mülltonne an der Thadenstraße in Hamburg.

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Zum Jahreswechsel wurden dann hamburgweit Raketen und Knallkörper in die Luft gejagt – trotz Feuerwerksverbots. Aber: „Es gab keine größeren Ansammlungen, auch gerade wegen der Präsenz im Bezirk Mitte“, so der Sprecher weiter. Das Geknalle ebbte nach Mitternacht dann schnell in weiten Teilen der Stadt ab.

Hamburg: Schüsse auf und von Balkonen – Polizei im Einsatz

Womit die Beamten einzig wirklich zu tun hatten: mit aus Schreckschusspistolen abgegebenen Schüssen. „Teilweise wurde auf und von Balkonen gefeuert“, teilte der Sprecher mit. Oft konnten Verantwortliche nicht mehr angetroffen werden. Zu größeren Verletzungen kam es in dem Zusammenhang aber nicht, wie es hieß.

Auch eher unnormal: „Erfreulicherweise gab es nach derzeitigem Stand rund um den Jahreswechsel bislang keine nennenswerten oder erheblichen Notfalleinsätze im Zusammenhang mit der Verwendung von Silvester-Feuerwerk.“

Trotz Verbots: So kamen die Hamburger an Böller und Raketen

Obwohl die Einsatzkräfte ein im Vergleich zu Vorjahres-Ereignissen sehr mildes Fazit ziehen: Trotz Verbots wurde rund um die Jahreswende geböllert und gezündelt, in einigen Stadtteilen ähnlich heftig wie sonst – wie kann das sein?

Wie die MOPO aus Sicherheitskreisen erfuhr, haben sich die meisten Hamburger ihre Knallkörper wohl im Internet bestellt. Andere wiederum besorgten sich verbotene Böller und Raketen im Ausland, darunter Polen und Tschechien, manche hatten noch was vom Vorjahr.

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