Mongols gegen Hells Angels: Nachspiel im Rockerkrieg – zwei Frauen in U-Haft
Es war der Höhepunkt eines brutal geführten Rocker-Krieges: Dariusch „Dari“ F. sitzt Ende August 2018 in seinem Bentley an der Budapester Straße auf St. Pauli und wartet vor einer roten Ampel. Aus einem neben ihm haltenden Auto wird gefeuert. F. überlebt schwer verletzt. Der Schütze, Helfer und der Auftraggeber Arash R. wurden bereits verurteilt. Nun sind auch die Schwester und die Mutter des ehemaligen Mongols-Rockers ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.
Es war der Höhepunkt eines brutal geführten Rocker-Krieges: Dariusch „Dari“ F. sitzt Ende August 2018 in seinem Bentley an der Budapester Straße auf St. Pauli und wartet vor einer roten Ampel. Aus einem neben ihm haltenden Auto wird gefeuert. F. überlebt schwer verletzt. Der Schütze, Helfer sowie der Auftraggeber Arash R. wurden bereits verurteilt. Nun sind auch die Schwester und die Mutter des ehemaligen Mongols-Rockers ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.
Am Dienstagmorgen vollstreckten Ermittler der Mordkommission und des Fachkommissariats für Rotlicht- und Rockerkriminalität die Haftbefehle: Die zwei Frauen (35/55) seien laut Polizei in ihren Wohnungen in Jenfeld angetroffen und widerstandslos verhaftet worden. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.
Frauen sollen Mordversuch unterstützt haben
Die Frauen seien durch die „weiter andauernden und intensiven Ermittlungen“ in dem Fall in den Fokus der Kripo geraten. „Sie sind dringend tatverdächtig, den Mordversuch durch Beihilfehandlungen unterstützt zu haben“, sagte ein Sprecher der Polizei.
Arash R. ist ein ehemaliger Mongols-Rocker, der im Konflikt mit den Hells Angels stand. Mutter und Schwester sollen Kenntnis der geplanten Tat gehabt, diese unterstützt und gefördert haben. Das bestätigt Liddy Oechtering, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft der MOPO. Die Frauen sollen Arash R. in seinem Vorhaben, Dariusch F. zu töten, bekräftigt und mögliche Tatorte ausgekundschaftet haben. „Sie waren in jedem Fall in die Tatvorbereitungen involviert“, so Oechtering. Wie weit ihr Einfluss reichte, müsse geklärt werden.

2016 war auf Arash R. und seine Freundin Lisa S. geschossen worden. Den Hinterhalt in seinem Elternhaus überlebten beide schwer verletzt. Der Schütze feuerte aus zwei Waffen. In Rocker-Kreisen hieß es, dass die Mongols davon überzeugt waren, dass Hells Angel Dariusch F. die Aktion in Auftrag gegeben hatte, nachdem die Mongols das Milieu aufgemischt, die Höllenengel provoziert und ihnen das Territorium streitig gemacht hatten.
Das könnte Sie auch interessieren: Mord in Shisha-Bar: Gericht zeigt Hinrichtungs-Video
Daraufhin kam es dann 2018 zum Vergeltungsschlag. Dariusch F. – ein Ex-Elite-Soldat, im Milieu einfach nur „der Schlächter“ genannt – musste notoperiert werden und überlebte nur knapp. Fünf Schüsse drangen in seinen Kopf und Oberkörper ein. Wie es ihm geht, darüber wird im Milieu nur spekuliert.

Den Schützen heuerten Arash R. und sein Vater Toryali R. an, in die Pläne war auch Lisa S. involviert, die den späteren Schützen Angel I. zum Tatort chauffierte. Um 23.53 Uhr am Abend des 26. August 2018 fielen die Schüsse – und hätten beinahe das Leben des Hells-Angels-Bosses ausgelöscht.
Das Quartett wurde daraufhin verurteilt, muss teils lange Haftstrafen absitzen. Angel I. kam in die Psychiatrie. Nun müssen auch Mutter und Schwester von Arash R. damit rechnen, länger im Gefängnis zu bleiben.