Schiffskollision im Hafen: Überfahren, unter Wasser gedrückt – dann der traurige Fund
Zwei schwere Schiffsunglücke haben sich am Mittwoch im Hamburger Hafen ereignet. Zunächst versank ein Binnenschiff am Kalikai (Wilhelmsburg). Stunden später dann ein schwerer Unfall in Steinwerder. Ein Festmacherboot wurde von einem Schubverband gerammt und sank. Der Schiffsführer galt anschließend als vermisst. Am Donnerstagmittag gab es dann eine traurige Nachricht.
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Zwei schwere Schiffsunglücke haben sich innerhalb von 36 Stunden im Hamburger Hafen ereignet. Zunächst versank am Dienstagmorgen ein Binnenschiff am Kalikai (Wilhelmsburg). Am Mittwochabend dann ein schwerer Unfall in Steinwerder. Ein Festmacherboot wurde von einem Schubverband gerammt und sank. Eine stundenlange Suchaktion nach dem vermissten Schiffsführer blieb ohne Erfolg, am nächsten Morgen dann eine traurige Nachricht.
Gegen 18.15 Uhr am Mittwochabend wurden Rettungskräfte der Feuerwehr zum Roßweg (Steinwerder) in der Nähe der Köhlbrandbrücke gerufen. Von dort war eine Kollision zwischen einem Schubverband (eine Kombination aus einem Schubschiff und mehreren antriebslosen Schubkähnen) und einem Festmacherboot das in Richtung Anleger Neuhof unterwegs war gemeldet worden. Das Boot sei regelrecht überfahren und unter die Wasseroberfläche gedrückt worden. Es sank 16 Meter in die Tiefe.
Große Suchaktion am späten Abend abgebrochen
Von dem einzigen Besatzungsmitglied des versunkenen Bootes fehlte danach jede Spur. Eine großangelegte Suchaktion, an der neben Tauchern auch ein Helikopter, die DLRG sowie Drohnen zum Einsatz kamen, wurde am späten Abend ergebnislos abgebrochen. „Das Risiko für die eingesetzten Taucher war in der Dunkelheit zu groß”, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Eine Fachfirma wurde beauftragt, das gesunkene Boot am Donnerstagmorgen zu heben. Taucher stiegen in das trübe Gewässer und legten Taue um das Wrack. Ein Schwimmkran hievte es dann an die Wasseroberfläche. Im Inneren des Bootes fanden Mitarbeiter der Bergungsfirma dann einen Toten. Es handelt sich dabei um den bislang Vermissten. Der Leichnam wurde geborgen und in das Institut für Rechtsmedizin gebracht. Dort soll die Todesursache geklärt werden.
Wasserschutzpolizei ermittelt Unglücksursache
Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist unklar. Die Wasserschutzpolizei und das Landeskriminalamt haben die Ermittlungen übernommen. Wegen der noch laufenden Ermittlungen konnte die Polizei bislang keine Angaben zu möglichen Ursachen des Unglücks machen. Es werden Zeugen gesucht. Hinweise an Tel. 4286 56789.
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1984 kam es nahe den Landungsbrücken zu einer ähnlichen Tragödie. Eine Barkasse mit einer Geburtstagsgesellschaft wurde von einem Schubverband überfahren und versank. Von den 43 Menschen an Bord überlebten nur 19. Unglücksursache war damals, dass der Schubverband ohne Positionsleuchten in der Dunkelheit unterwegs gewesen war.