Alles außer Sex: Reizgas und Schläge – immer mehr Männer tappen in die Erotik-Falle
Sie erhoffen sich erotische Momente. Doch statt Sex bekommen sie Reizgas ins Gesicht gesprüht oder werden verprügelt. Am Ende sind sie ihr Geld und Wertgegenstände los. Immer mehr Männer werden Opfer bei Sex-Verabredungen über das Internet. Die Täterinnen und Täter gehen dabei besonders trickreich vor. Auch in Hamburg gibt es Fälle.
Sie erhoffen sich erotische Momente. Doch statt Sex bekommen sie Reizgas ins Gesicht gesprüht oder werden verprügelt. Am Ende sind sie ihr Geld und Wertgegenstände los. Immer mehr Männer werden Opfer bei Sex-Verabredungen über das Internet. Die Täterinnen und Täter gehen dabei besonders trickreich vor. Auch in Hamburg gibt es Fälle.
Es ist eine bundesweite Masche. Frauen – vornehmlich aus Osteuropa – schalten Anzeigen auf kostenlosen Websites, die neben Second-Hand-Kleidung, Möbeln, Werkzeug, Tieren und Gartenzubehör auch Erotik anbieten. Hier können Frauen sexuelle Dienstleistungen offerieren. Neben professionellen Huren sind viele dieser Inserate von vermeintlichen Hausfrauen, die angeblich in finanzielle Not geraten sind oder einfach versuchen, sich Geld dazu zu verdienen.
Hausfrau bietet Sex im Auto? Vorsicht Falle!
Bei den angeblichen Hausfrauen ist die Nachfrage besonders groß. Viele Männer erliegen der Verlockung, nicht mit einer gewerbsmäßigen Dame ins Bett zu steigen, sondern mit einer ganz normalen Frau, die Sex im Keller, im Auto oder in ihrer Wohnung anbietet, wenn ihr Mann bei der Arbeit ist. Immer öfter kommt es jedoch vor, dass die Sex-Falle zuschnappt und der Kunde keinen Sex, sondern ein blaues Auge bekommt.
Zuletzt häuften sich die Fälle in Bremen. Innerhalb von drei Tagen wurden hier drei Männer (27, 38 und 48 Jahre alt) Opfer. Sie verabredeten sich mit ihren Internetbekanntschaften auf Parkplätzen in den Stadtteilen Osterholz, Lehe und Burglesum. Der 27-Jährige bekam statt heißer Küsse Reizgas ins Gesicht. Dem 48-Jährigen erging es nach der Übergabe der Bezahlung ähnlich. Auch er bekam Reizgas ins Gesicht gesprüht. Zudem wurde er von einem aus der Dunkelheit auftauchenden Mann vermöbelt. Gleiches erlebte auch der 38-Jährige nur einen Tag später.
Heiße Fotos zeigen oftmals nicht die echten Frauen
Laut eines Insiders reisen diese Frauen durch das gesamte Bundesgebiet und bleiben nie länger als fünf Tage in einer Stadt. Viele von ihnen mieten sich in Hotels oder günstigen Gasthofzimmern ein. „Die werben mit heißen Fotos, auf denen sie häufig gar nicht selbst abgebildet sind und bieten tabulosen Sex für 50 Euro die Stunde an.“

Beißt ein potentielles Opfer an, muss es für jeden Handgriff extra bezahlen. Zum Sex kommt es angesichts der vor Ort rasant steigenden Preise ohnehin in den wenigsten Fällen. In einschlägigen Foren warnen die Opfer mittlerweile vor Abzocke und posten die Telefonnummer der Frauen. Denn die wechseln häufig ihre Namen in den Inseraten, nicht aber die Telefonnummer.
Das könnte Sie auch interessieren: Behörden machtlos: In diesen Hamburger Stadtteilen floriert jetzt die Prostitution
Die Polizei antwortet auf MOPO-Nachfrage, dass in Hamburg Fälle bekannt seien, in denen es zur Körperverletzung im Rahmen von Streitigkeiten über die Höhe der Bezahlung gekommen war. Fälle wie in Bremen lassen sich im Einzelnen nicht aufschlüsseln.
Im Oktober 2021 wurde ein Freier von dem Freund einer Prostituierten mit einem Messer verletzt. Der Täter war erst 21 Jahre alt. Wie die MOPO aus Ermittlerkreisen erfuhr, gebe es aber eine hohe Dunkelziffer. „Viele der Opfer bringen den Vorfall nicht zur Anzeige. Verheiratete Männer haben eben ein großes Interesse daran, dass keine unangenehme Post nach Hause kommt und ihr Doppelleben dadurch bekannt wird“, sagt ein Polizist zur MOPO.