Ein Opfer lief in Unterhose davon: Jugendliche Räuber im Visier der Polizei
Sie sind noch verdammt jung, zwischen 14 und 17 Jahre alt. Doch die Vorwürfe gegen sie wiegen schwer: So sollen insgesamt 16 Jugendliche über die vergangenen Monate immer wieder Gleichaltrige angegriffen, verletzt, erniedrigt und ausgeraubt haben, und das im gesamten Stadtgebiet, zuletzt aber immer häufiger im Osten Hamburgs. Am Donnerstag sind nun nach MOPO-Informationen die Wohnungen der Verdächtigen durchsucht worden.
Sie sind noch verdammt jung, zwischen 14 und 17 Jahre alt. Doch die Vorwürfe gegen sie wiegen schwer: So sollen insgesamt 16 Jugendliche über die vergangenen Monate immer wieder Gleichaltrige angegriffen, verletzt, erniedrigt und ausgeraubt haben, und das im gesamten Stadtgebiet, zuletzt aber immer häufiger im Osten Hamburgs. Am Donnerstag sind nun nach MOPO-Informationen die Wohnungen der Verdächtigen durchsucht worden.
Ausschlaggebend für die Ermittlungen, die zusammen von der Ermittlungsgruppe „Alster“ und dem Wandsbeker Raubdezernat (LKA 154) geführt werden, war ein Verbrechen im Juli auf dem Gelände des Hamburger Doms: Ein 16-Jähriger war von einer etwa zwölfköpfigen Teenager-Gruppe ausgeraubt worden. Sie nahmen seine Jacke und Geld mit.
Das wird den Jugendlichen vorgeworfen
Die Gruppe wurde am U-Bahnhof Feldstraße gestoppt, Ermittlungen gegen sie eingeleitet. Schnell gab es den Verdacht, dass die Jugendlichen für weitere an dem Tag begangene Raubdelikte verantwortlich sein könnten. Unter anderem waren Jugendliche in der Innenstadt und in Barmbek ausgeraubt worden. Bei den Festgenommenen konnte die Polizei die zuvor abgenommene Beute dann sicherstellen.
Ab Ende September soll ein Großteil der selben Jugendlichen dann im Osten der Stadt, vornehmlich im Raum Volksdorf weiter Taten verübt haben: Im Bereich von Sportanlagen, des Schemmannspielplatzes und des U-Bahnhofs Farmsen sollen die Jugendlichen immer wieder Gleichaltrige ausgeraubt haben. Einem soll sogar die gesamte Kleidung abgenommen worden sein, sodass das Opfer in Unterhose nach Hause laufen musste.
Eine in Volksdorf lebende Frau berichtet der MOPO von weiteren, ähnlichen Taten, die Stimmung im Stadtteil sei seit langem „sehr angespannt“. Den Opfern würde teils wahllos Gewalt angedroht, die Orte, an denen sich die Jugendlichen aufhalten, regelmäßig beschädigt und beschmutzt. Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern seien besorgt.
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Am Donnerstag, nach wochenlangen Ermittlungen, nun der Schlag gegen die mutmaßliche Jugend-Bande, die zwar zusammengehört, deren Mitglieder aber auf unterschiedliche Weise an den Taten beteiligt gewesen sein sollen: 15 Wohnungen wurden gefilzt, darunter welche in Jenfeld, Rahlstedt, Volksdorf, Farmen-Berne sowie in Schleswig-Holstein. Insgesamt sind es 16 männliche Tatverdächtige im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. In einem Fall werden Zwillinge beschuldigt.
Bei den Durchsuchungen wurden Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Die Polizei bestätigte gegenüber der MOPO den Einsatz. Verhaftet worden sei niemand. „Die Ermittlungen dauern an“, so eine Sprecherin. Insbesondere werde geprüft, ob die Verdächtigen für weitere Raubtaten verantwortlich sein könnten. Bisher rechnet man ihnen etwa ein Dutzend Delikte zu.