Zwei Polizisten messen mit einem Lasermessgerät die Geschwindigkeit von Verkehrsteilnehmern. (Symbolbild)

Zwei Polizisten messen mit einem Lasermessgerät die Geschwindigkeit von Verkehrsteilnehmern. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Michael Bahlo

Raser, Drängler, Drogen – Bilanz der „ProVida-Tage“ erschreckend

Drei Tage, 13 Zivilfahrzeuge und jede Menge Verkehrsrowdys: Die Polizei Hamburg hat zusammen mit Einsatzkräften aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein vom 10. bis 12. April massiv gegen aggressive Fahrer und Temposünder durchgegriffen. Der Einsatz richtete sich gezielt gegen Raser, Drängler und gefährliche Autofahrer – auch auf Hamburgs Autobahnen.

„Aggressive Fahrweise, nicht angepasste Geschwindigkeit und das Unterschreiten des Sicherheitsabstands im Straßenverkehr sind nach wie vor Hauptunfallursachen auf Hamburgs Straßen“, heißt es von der Polizei. Mit Unterstützung von sechs Richtern des Amtsgerichts Hamburg wurden insgesamt 123 Fahrzeuge und 172 Personen überprüft.

Baby an Bord, Verantwortung über Bord geworfen

Schon am ersten Tag fiel ein Ford Fusion im Heidenkampsweg auf – völlig überladen mit acht Personen. Zwei Kleinkinder (1 und 2 Jahre) und ein Säugling waren nicht gesichert. Der 23-jährige Fahrer, laut Polizei ukrainischer Staatsbürger, soll keinen Führerschein gehabt haben. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Bei einem Mercedes-Fahrer (27) in der Schnackenburgallee nahmen Polizisten Marihuanageruch wahr. Er hielt laut Beamten den Joint noch in der Hand. Der Drogentest verlief positiv. Die Konsequenzen: 500 Euro Bußgeld, ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte.

Mit 173 Sachen durch die Baustelle – Audi beschlagnahmt

Einer der heftigsten Fälle spielte sich auf der A7 bei Waltershof ab. Dort raste ein Audi-Fahrer mit 173 km/h durch eine 80er-Baustelle. Die Videomessung zeigte: Rechts überholen, Drängeln, riskante Spurwechsel – alles dabei. Der 23-Jährige musste seinen Wagen sofort abgeben. Gegen ihn läuft nun ein Verfahren wegen eines illegalen Kraftfahrzeugrennens.

Im Einzelnen registrierte die Polizei unter anderem sechs Fälle von Fahren ohne Fahrerlaubnis, ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen, einen Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie ein Mal Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. In 71 Fällen wurde eine überhöhte Geschwindigkeit festgestellt – 42 davon lagen im Bereich eines Fahrverbots.

Autofahrer aufgepasst: Polizei will „ProVida“-Tage wiederholen

Zudem wurden elf Fahrer beim verbotenen Benutzen ihres Mobiltelefons ertappt, sechs missachteten eine rote Ampel, drei Kinder waren nicht ordnungsgemäß gesichert. In zwei Fällen erlosch die Betriebserlaubnis wegen technischer Veränderungen, vier weitere Verstöße betrafen sonstige Verkehrsordnungswidrigkeiten.

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Darüber hinaus stellten die Einsatzkräfte 15 Mängelmeldungen aus, etwa wegen fehlender Fahrzeugpapiere, nicht mitgeführter Führerscheine oder technischer Defekte an den kontrollierten Fahrzeugen. Die Polizei kündigt an, auch in Zukunft vergleichbare Kontrollen durchzuführen.

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