Personalnot bei Hamburgs Feuerwehr – Retter arbeiten lieber im Umland
Die Personalnot bei der Hamburger Feuerwehr weitet sich aus. Die Löschzüge können nur mit Mühe besetzt werden, der Rettungsdienst arbeitet über die Belastungsgrenze hinaus, und in der Einsatzzentrale steigen die Wartezeiten bei Notrufen. Kaum jemand ist noch bereit Zusatzschichten zu schieben. Nun kommt heraus: Immer mehr Beamte verdienen sich etwas in anderen Bundesländern dazu, obwohl sie Hamburg dringender gebraucht werden. Denn anderswo wird besser bezahlt!
Große Unruhe unter den Hamburger Feuerwehrfrauen und -männern: Die Personaldecke wird dünner und dünner. Schon seit Monaten herrscht akute Überlastung im Rettungsdienst. Auch die Löschzüge können gegenwärtig nur mit großer Anstrengung voll besetzt werden.
Hamburgs Feuerwehrchef Dr. Christian Schwarz versprach den Rettern zwar bereits, dass mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet wird. Laut Einschätzung der Gewerkschaft scheitert es jedoch wohl am Willen der Politik, dieses auch entsprechend attraktiv umzusetzen.
Die Personalnot bei der Hamburger Feuerwehr weitet sich aus. Die Löschzüge können nur mit Mühe besetzt werden, der Rettungsdienst arbeitet über die Belastungsgrenze hinaus, und in der Einsatzzentrale steigen die Wartezeiten bei Notrufen. Kaum jemand ist noch bereit Zusatzschichten zu schieben. Nun kommt heraus: Immer mehr Beamte verdienen sich etwas in anderen Bundesländern dazu, obwohl sie Hamburg dringender gebraucht werden. Denn anderswo wird besser bezahlt!
Große Unruhe unter den Hamburger Feuerwehrfrauen und -männern: Die Personaldecke wird dünner und dünner. Schon seit Monaten herrscht akute Überlastung im Rettungsdienst. Auch die Löschzüge können gegenwärtig nur mit großer Anstrengung voll besetzt werden.
Hamburgs Feuerwehrchef Dr. Christian Schwarz versprach den Rettern zwar bereits, dass mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet wird. Laut Einschätzung der Gewerkschaft scheitert es jedoch wohl am Willen der Politik, dieses auch entsprechend attraktiv umzusetzen.
Zusätzliche Rettungswagen bleiben zum Teil unbesetzt
Bislang konnte die größte Personalnot mit dem Opt-Out System abgefedert werden. Feuerwehrmänner konnten nach einer Schicht zusätzlich weitere Schichten übernehmen. Damit verzichten die Feuerwehrmänner auf die Einhaltung der europäisch vorgeschriebenen Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche – das wird aber nur mit 80 Prozent des normalen Gehaltes honoriert.
Seit der Hochzeit der Pandemie nimmt kaum noch jemand diese Möglichkeit in Anspruch, sich etwas dazu zu verdienen. Denn das hohe Einsatzaufkommen fordert den Rettern alles ab. Nach einer Schicht auf dem Rettungswagen hat kaum noch jemand die Kraft, Zusatzschichten zu schieben. „Die Einsatzzahlen im Rettungsdienst sind seit Monaten auf einem derart hohen Niveau, wie die Feuerwehr Hamburg es sonst nur von Sonderlagen an Silvester beispielsweise kennt“, sagt Heiko Runge, Pressesprecher der deutschen Feuerwehr Gewerkschaft (DeFeuG) in Hamburg zur MOPO.
Hamburger Retter verdienen lieber im Umland dazu
Auch der Versuch, weitere Rettungswagen in Dienst zu stellen und durch Beamte zu besetzen, die gerade Freizeit haben, schlug fehl. Die MOPO erfuhr, dass diese Zusatzwagen an einigen Tagen gar nicht besetzt werden können, weil sich nicht genügend Leute zum Zusatzdienst melden.
Dazu teilt ein Feuerwehrsprecher mit: „Alle ständig besetzten Rettungsmittel in Hamburg sind im Dienst. Darüber hinaus gibt es eine taktische und strategische Rettungsmittel-Reserve, die im Bedarfsfall mit einem zeitlichen Vorlauf in Dienst genommen werden kann, um Spitzenbelastungen zu kompensieren.
Dazu gibt es ein weiteres Problem: Die Retter der Hamburger Feuerwehr dürfen nach genehmigtem Antrag Nebentätigkeiten ausführen und zum Beispiel in anderen Bundesländern Rettungswagen fahren oder die Einsatzzentrale besetzen. Und davon machen viele Gebrauch – denn in Schleswig-Holstein und Niedersachsen zahlen die Landkreise bis zu 35 Euro die Stunde, je nach Qualifikation des Mitarbeiters. In Hamburg hingegen liegt die Entlohnung nur zwischen 16,50 Euro und 25 Euro die Stunde. Daher nehmen Hamburger Retter lieber das attraktivere Angebot aus dem Umland an.
Die Feuerwehr bestätigt auf MOPO-Anfrage, dass in den vergangenen sechs Monaten 79 Beamte und 51 Angestellte eine Nebentätigkeit angezeigt haben, deren Ausübung vom Amt nicht untersagt wurde. Ferner teilt ein Pressesprecher mit, dass Feuerwehrbedienstete die angemeldete und genehmigte Nebentätigkeit auch in anderen Bundesländern ausüben können.
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Dazu der Sprecher der Gewerkschaft: „Das System „Rettungsdienst“ kann zukünftig nicht mehr hauptsächlich durch die Berufsfeuerwehr bedient werden. Selbst wenn die Feuerwehr den dringend notwendigen Nachwuchs hätte, niemand könnte ihn ausbilden: kein ausreichendes Lehrpersonal an der Berufsfachschule für Notfallsanitäter und an der Feuerwehrakademie. Und wenn sie das Lehrpersonal hätten, dann fehlen immer noch die Räumlichkeiten.“
Schleswig-Holstein bezahlt Feuerwehrleute besser als Hamburg
Der Hauptgrund für die unterschiedliche Bezahlung liegt in den Tarifverträgen und darin, welche Besoldungen ausgehandelt wurden. Während Hamburg an den Bundesbesoldungstarif gebunden ist und dort offenbar schlecht verhandelt hat, bezahlen Bundesländer wie Schleswig-Holstein nach TVöD (Tarifvertrag öffentlicher Dienst) und haben bessere Besoldungsgruppen ausgehandelt.
Auch bei der Personalverstärkung in der Einsatzzentrale gibt es Probleme. Zur Zeit finden hier Stellenausschreibungen statt. Statt wie üblich die wichtigen Posten in der Notrufannahme mit erfahrenen Feuerwehrbeamten zu besetzen, werden nun auch Angestellte aus dem Rettungsdienst gesucht. Die werden dann zum Call-Taker ausgebildet – aber auch das dauert seine Zeit.
Retter am Limit: Personalnot in Hamburger Einsatzzentralen
„Versäumnisse aus der Vergangenheit wirken sich schneller aus als sie dann kompensiert werden können“, sagt Jochen Stein, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland. „Die Feuerwehren haben gerade in der Pandemie einen höheren Aufwand bei kurzfristig eintretenden Einflüssen.“