Soko „Autoposer” schlägt in Hamburg zu und stellt Rekord auf – „gibt neuen Trend“
Verbotene Abgasanlagen, zu laute Motoren, massiv tiefergelegte Wagen – das ist das Gebiet der Beamten der Soko „Autoposer“. Die Spezialeinheit der Hamburger Polizei zieht bereits seit 2017 Protz-Karren aus dem Verkehr. Am Freitagabend krönten sie nun ihr persönliches Rekordjahr.
Verbotene Abgasanlagen, zu laute Motoren, massiv tiefergelegte Wagen – das ist das Fachgebiet der Beamten der Soko „Autoposer“. Die Spezialeinheit der Hamburger Polizei zieht bereits seit 2017 Protz-Karren aus dem Verkehr. Am Freitagabend krönten sie nun ihr persönliches Rekordjahr.
Verdeckt beobachten sie die Straßen und halten Ausschau nach möglichen verdächtigen Fahrzeugen. Dann, am Heidenkampsweg (Rothenburgsort), fällt ihnen ein blauer Subaru Impreza auf – am Billhorner Röhrendamm winken sie den Fahrer aus dem Verkehr.
„Autoposer“: Subaru Impreza viel zu laut – stinkende Abgase
Und sie werden fündig: An der Auspuffanlage war manipuliert worden. Der eingebaute Sportkatalysator entspricht nicht den gesetzlichen Normen. Lambdasonden – die Hauptsensoren zur Abgasreinigung – hatte das Fahrzeug ebenfalls nicht. Das Ergebnis: Trotz des warm gelaufenen Motors stanken die aus dem Auspuff wehenden Abgase. Durch die Veränderungen war der Subaru drei Dezibel lauter als erlaubt.

Während der Kontrolle fällt den Beamten ein weißer Mercedes C63 AMG auf. Die Fahrerin will eigentlich nur vorbei, wird dann aber ebenfalls angehalten; der Sportwagen schien den Beamten ebenfalls viel zu laut.
Sie finden eine illegale Klappensteuerung, mit die sich die Lautstärke regulieren lässt. Auch der Mercedes wird, wie der Subaru zuvor, sichergestellt, abgeschleppt und zum Verwahrplatz gebracht. Während der Subaru-Fahrer sich abholen lassen hat, setzen die Fahrerin und ihre Begleiterin ihren Weg nach Rahlstedt zu Fuß fort.
Es war die 400. und 401. Sicherstellung im laufenden Jahr für die „Autposer“-Einheit – so viele wie nie zuvor. 2018, ein Jahr nach der Gründung, hatten die Beamten rund 390 Fahrzeuge sichergestellt. Nun sind es schon im Oktober mehr als 400.
400. und 401. Sicherstellung: Soko „Autoposer“ stellt eigenen Rekord auf
Die sichergestellten Autos werden im Anschluss an die Polizei-Maßnahmen einem Sachverständigen vorgeführt, um technisch noch einmal begutachtet zu werden. Um am Straßenverkehr wieder teilnehmen zu dürfen, muss der ursprüngliche Zustand des Autos wiederhergestellt werden. Alle Kosten trägt der Halter.
Die Spezialisten der Polizei beobachten einen neuen Trend in der Auto-Tuning-Szene: Waren die Veränderungen früher oft plump und leicht zu erkennen – teils wurden Mittelschalldämpfer einfach rausgeflext –, sind sie heute technisch viel ausgereifter. Der Subaru, so ein Beamter vor Ort, wäre beispielsweise durch eine normale Kontrolle wohl einfach davongekommen.
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Doch auch die Polizisten passen ihre Herangehensweise an, kontrollieren teils mühsam bis ins kleinste Detail – in den meisten Fällen mit Erfolg.