• Die 20-jährige Viktoria L. wurde am 10. Januar in Neuallermöhe tot aufgefunden.
  • Foto: Marius Roeer

Neue Erkenntnisse: Tod im Fahrradkeller: Opfer (20) an Drogen verstorben

Neuallermöhe –

Victoria L. (20) wurde am 10. Januar tot im Fahrradkeller ihres Wohnhauses aufgefunden, Sharif A., der Mann, der den Notruf abgab, daraufhin als dringend tatverdächtig festgenommen und hinter Gittern gebracht. Der Vorwurf: Totschlag durch Ersticken. Doch nun gibt es Bewegung in dem Fall – wie die MOPO erfuhr, kann der Vorwurf gegen den Mann so nicht mehr aufrechterhalten werden.

Daher wurde der Haftbefehl seitens der Staatsanwaltschaft aufgelöst – und gegen einen neuen getauscht: Demnach soll der Mann der 20-Jährigen Drogen gegeben haben, die sie konsumierte und die schließlich zum Tode führten – Ergebnisse der rechtmedizinischen Untersuchungen stützen die These. Ob Viktoria L. die Drogen freiwillig nahm oder gezwungen wurde, ist unklar. Die Kripo ermittelt weiter in dem Fall.

Hamburg: Tod im Fahrradkeller – Opfer (20) an Drogen verstorben

Die Beamten können Sharif A. keine direkte Gewalteinwirkung gegen den Körper nachweisen, „wir gehen aber davon aus, dass er die Drogen besorgt und der 20-Jährigen gegeben hat“, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der MOPO. „Abgabe von Betäubungsmittel mit Todesfolge“ – so lautet der fachliche Tatbestand im Behörden-Jargon.

Nach MOPO-Informationen soll das Opfer eine Mischung aus Methaddict und Tramadol eingenommen haben – entweder verstarb sie infolge einer tödlichen Überdosis oder sie kollabierte und erstickte. „Das konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden“, so die Sprecherin weiter. „Der Tatverdächtige bleibt aber weiter in Haft.“

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Beide Stoffe, Methaddict und Tramadol, gehören zur Gruppe der Opioide, die morphiumartige Eigenschaften aufweisen und schmerzlindernd sein können. Während Methaddict zur Abgewöhnung von harten Drogen eingesetzt wird, um Entzugserscheinungen zu unterdrücken, „ist Tramadol die milde Form von Heroin“, so Class-Hinrich Lammers, Leiter der Psychiatrie im Asklepios Klinikum Nord-Ochsenzoll.

In der Regel gibt es die Stoffe, die unterschiedlicher kaum sein können, nur in Tabletten-Form. Das Fazit des Experten: „Es macht keinen Sinn, beide Substanzen gleichzeitig einzunehmen.“

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