Autoklau boomt in Hamburg: Nun hat es einen geliebten Oldtimer erwischt
Nachdem in Rahlstedt ein Audi Q5 direkt von der Hausauffahrt und in derselben Nacht noch drei andere Fahrzeuge in der Nachbarschaft gestohlen wurden (MOPO berichtete), kam nun heraus: Wenige Tage zuvor war bereits ein Audi Oldtimer geklaut worden. Für die Bestohlenen war das Auto „ein Familienmitglied“. Und in Harburg wurden gleich drei Autos gestohlen, mitten im Wohngebiet – alle vom gleichen Hersteller.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen //
online kündbarMOPO+ Jahresabo
für 79,00 €Jetzt sichern!Spare 23 Prozent!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach zum gleichen Preis lesen //
online kündbar
Nachdem in Rahlstedt ein Audi Q5 direkt von der Hausauffahrt und in derselben Nacht noch drei andere Fahrzeuge in der Nachbarschaft gestohlen wurden (MOPO berichtete), kam nun heraus: Wenige Tage zuvor war in der Gegend bereits ein Audi Oldtimer geklaut worden. Für die Bestohlenen war das Auto „ein Familienmitglied“. Und aus Harburg wird gleich ein dreifacher Autodiebstahl gemeldet. Die Polizei richtet sich jetzt mit einem Appell an die Öffentlichkeit.
Birgit L. kann es kaum fassen: „Wieso macht man sowas nur?“, fragt sie. Ihr Sohn Laurin ist auch traurig. Eigentlich wollte er das Auto demnächst fahren, wenn er seinen Führerschein bestanden hat. „Nun geht das nicht mehr“, sagt er.
Es war „ein besonderes Auto“
Der dunkelgrüne Audi 80 B4 in der „Europa Version“ mit Extra-PS, Sportfelgen und Schiebedach war 30 Jahre alt – 25 davon war er im Besitz der Familie. Es war der absolute Liebling von Mama Birgit, sie fuhr ihn täglich und hatte zuletzt noch mehr als 1000 Euro investiert: eine neue Stoßstange, Farbe für die Motorhaube, neue Reifen, TÜV. „Ein besonderes Auto“, sagt sie.
In der Nacht zum 20. Mai müssen der oder die Täter zugeschlagen haben, nur wenige Tage vor dem Diebstahl am Wittigstieg: Dort manipulierten die Verbrecher die Funkverbindung zwischen Schlüssel und Auto, fuhren seelenruhig von der Auffahrt des Einfamilienhauses.
Bei Birgit L. und Sohn Laurin war es anders. Das Auto stand nicht in der Auffahrt, sondern an der Straße, aber in derselben Wohngegend, „nur einige Straßen weiter weg“, so L. Um 1.26 Uhr wird das Auto weggefahren – ohne Licht, weder außen noch innen. Das belegen die Bilder aus der Kamera eines Nachbarn, deren Linse zur Straße zeigt. Profis? „Es ist nichts zu erkennen. Sie werden gewusst haben, was sie tun.“ Sie habe bereits am Hafen nachgefragt, ob ihr Wagen dort vielleicht verschifft wurde. Doch dort habe man nur abgewinkt, erzählt sie: Das Auto sei zu auffällig.
Besonders bitter: Das Auto war nur haftpflichtversichert, die Versicherung zahlt keinen Cent. Die Familie hofft auf einen Ermittlungserfolg der Polizei – Hinweise unter Tel. (040) 428 65 67 89.
Die Beamten haben in puncto Autodiebstähle momentan eine Menge zu tun: Nach MOPO-Informationen wurden im Bereich der Hastedtstraße in Harburg in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni gleich drei Ford Kuga gestohlen, mitten in einem dicht besiedelten Wohngebiet. SUV-Klau auf Bestellung? Unklar, das LKA ermittelt.
Das könnte Sie auch interessieren: Polizeikontrolle auf dem Kiez: „Mann, die Pulle hab‘ ich mir doch grad gekauft“
Laut Kriminalstatistik steigt die Zahl der geklauten Autos in Hamburg: Im Vergleich zum Vorjahr sind 2022 zehn Prozent mehr Wagen entwendet worden als zuvor, der Schaden geht in die Millionen. Den größten Anstieg verzeichnete die Polizei im Bezirk Mitte: Dort wurden im vergangenen Jahr 320 Autos geklaut (2021: 261).
„Lieber einmal zu viel als zu wenig anrufen“
„Melden Sie verdächtige Beobachtungen der Polizei“, sagt Sprecher Florian Abbenseth. „Berichten Sie uns von Autos, die nicht ins Viertel gehören, von Menschen, die sich augenscheinlich für Autos und Häuser interessieren. So können wir Ermittlungsansätze generieren, die uns möglicherweise den entscheidenden Durchbruch zur Identifizierung von Tatverdächtigen liefern.“ Er appelliert an das „gute Gespür“ der Menschen und betont: „Rufen Sie lieber einmal zu viel an als einmal zu wenig.“