Nächste Juwelier-Tat: Trio nutzt Auto als Rammbock – und wird bei Flucht gefilmt
Erst eine Chanel-Boutique in der Innenstadt, jetzt ein Juwelier in Harburg: Erneut haben Täter ein geklautes Auto als Rammbock benutzt, um ins Innere eines Ladens zu kommen, in der sie wertvolle Beute vermutet. Doch dieses Mal scheiterten die Täter, sie mussten sogar über den Kofferraum aus dem Auto krabbeln – ohne Beute. Sie entkamen zwar vorerst. Aber: Sie wurden auf ihrer Flucht gefilmt.
Erst eine Chanel-Boutique in der Innenstadt, jetzt ein Juwelier in Harburg: Erneut haben Täter ein geklautes Auto als Rammbock benutzt, um ins Innere eines Ladens zu kommen, in dem sie wertvolle Beute vermuteten. Doch dieses Mal scheiterten die Täter, sie mussten sogar über den Kofferraum aus dem Auto krabbeln – ohne Beute. Sie entkamen zwar vorerst. Aber: Sie wurden auf ihrer Flucht gefilmt.
Der Eckladen an der Lüneburger Straße befindet sich in einer Fußgängerzone, ist zugleich ein Pfandleihhaus. Um kurz nach 23 Uhr ist am Mittwoch dort so gut wie nichts mehr los. Doch dann kracht es: Mit einem weinroten Mercedes steuern die Täter direkt in den Eingangsbereich des Geschäfts. Laut Polizei handelt es sich um drei dunkel gekleidete Männer, von denen einer eine helle Hose trägt.
Hamburg: Trio nutzt Auto als Rammbock – und wird gefilmt
Das Problem: Die Tür ist mit einem Rollgitter gesichert. Nur die Front des Wagens schafft es ins Innere, beide Fahrzeugseiten sind durch den Türrahmen blockiert. Das Trio ist so gezwungen, über den Kofferraum nach draußen zu flüchten. Ihre Spur verläuft sich am Harburger Ring. An der Fahndung sind 20 Streifenwagen und ein Helikopter beteiligt.
„Es war wie im Film, mega laut“, so ein Mann, der sich im Bereich des Tatortes aufhielt. „Man hat nur Schreie gehört und dunkle Gestalten gesehen, die wegliefen“, sagt er. Ob sie bewaffnet waren, habe er nicht erkennen können. „Möglich ist das ja immer. Die scheinen immer skrupelloser zu werden.“
Die Kriminalpolizei übernimmt die Ermittlungen in dem Fall, stellt am Walkmühlenweg unweit des Tatortes eine Mütze und einen Handschuh sicher. Den Mercedes haben die Täter aus einem Wohngebiet am Musilweg in Wilstorf gestohlen. Der eigentliche Halter hat noch nicht einmal von dem Diebstahl gewusst, als Polizisten ihn informierten.
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Erst im Oktober waren drei Männer mit einem geklauten Audi ins Schaufenster einer Chanel-Boutique am Neuen Wall gerast, sie nahmen zahlreiche wertvolle Taschen mit. Gibt es einen Zusammenhang zur Tat in Harburg? „Sowas wird stets geprüft“, bestätigt eine Polizeisprecherin. Auffällig in beiden Fällen sei die rabiate Gewalt, mit der die Täter vorgegangen sind.
Das Entscheidende beim Fall aus Harburg: Die Täter werden nach MOPO-Informationen auf ihrer Flucht von einem Zeugen gefilmt. Das Material liegt der Polizei vor, es wird nun ausgewertet. Hinweise an: Tel. 428 65 6789.

Das Landeskriminalamt bearbeitet gerade mehrere Verbrechen, die bei der Ausführung und beim Tatzielort deutliche Parallelen aufweisen: Bei einem Raub auf einen Juwelier in der City klaute ein Trio im Dezember Uhren und Schmuck im Wert von zwei Millionen Euro. Sie waren mit Vorschlaghämmern bewaffnet, flüchteten vermutlich auf E-Scootern. Einige Wochen zuvor hatten es drei Männer bei einem Juwelier in Poppenbüttel versucht, waren aber gescheitert – die Axt hatte das Sicherheitsglas nicht durchbrochen.