Nach tödlichem Radler-Unfall: Erschreckende Ergebnisse einer Lkw-Kontrolle
Es ist beinahe so, als wäre man in einer Dauerschleife gefangen: Immer wieder sterben Radfahrer auf Hamburgs Straßen, immer sind es abbiegende Lkw, von denen sie überrollt werden. Zuletzt starb am Mittwoch am Neuhöher Damm in Wilhelmsburg ein Mann, dessen Identität noch immer ungeklärt ist. Die Polizei versucht, mit verstärkten Kontrollen entgegen zu wirken: An gleich drei Orten überprüften die Beamten am Freitag Lastwagen. Mit fatalen Ergebnissen.
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Es ist beinahe so, als wäre man in einer Dauerschleife gefangen: Immer wieder sterben Radfahrer auf Hamburgs Straßen, immer sind es abbiegende Lkw, von denen sie überrollt werden. Zuletzt starb am Mittwoch am Neuhöher Damm in Wilhelmsburg ein Mann, dessen Identität noch immer ungeklärt ist. Die Polizei versucht, mit verstärkten Kontrollen entgegen zu wirken: An gleich drei Orten überprüften die Beamten am Freitag Lastwagen. Mit fatalen Ergebnissen.
Bei den Kontrollen am Freitag an der Kieler Straße (Eidelstedt), der Jüthornstraße (Marienthal) und der Nartenstraße (Harburg) ging es der Polizei vor allem um das richtige Abbiegeverhalten, denn für Fahrzeuge über drei Tonnen gilt: Abbiegen ist nur mit Schrittgeschwindigkeit erlaubt.
Deutlicher Anstieg bei Zahl der Todesopfer
Der MOPO liegen die Ergebnisse vor – und sie sind nicht erfreulich: Insgesamt ahndete die Polizei 42 Verstöße – und das in nur wenigen Stunden. 18 Mal waren Lkw-Fahrer deutlich zu schnell. Trauriger Spitzenreiter: Ein Mann fuhr mit seinem Laster mit 26 km/h um die Kurve. Zudem hielten zwölf Fahrer nicht ordnungsgemäß am grünen Pfeil an, sechs hatten ihr Handy in der Hand bzw. am Ohr. Ein Polizeisprecher erklärte, dass entsprechende Verfahren eingeleitet worden sind.
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Dirk Lau, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), ist „fassungslos“: Man denke immer, dass es doch vorbei sein müsse „und dann passiert es schon wieder“, sagte er der MOPO im November nach dem tödlichen Unfall am ZOB. Er hatte damals mehr Lkw-Kontrollen gefordert. Die sind bereits in Planung: Schon in der kommenden Woche soll es weitere Aktionen der Verkehrsdirektionen geben.
Bei dem jüngsten Unfall in Wilhelmsburg am 14. Dezember wollte der 50-Jährige Lkw-Fahrer nach links abbiegen, achtete auf den entgegenkommenden Verkehr, muss aber laut Polizei den ebenfalls die Straße überquerenden Radfahrer übersehen haben. Er wurde überrollt, starb. Seine Identität ist bis heute ungeklärt. Die Polizei sucht Zeugen, um den Ablauf zu rekonstruieren (Tel. 040 428 65 6789).
Davor war Ende November ein 33-jähriger Radfahrer von einem Laster in der Nähe des ZOB (St. Georg) erfasst und tödlich verletzt worden. Neun Radler verloren im laufenden Jahr ihr Leben. Die zwei Jahre davor waren es jeweils drei.