Tattoo-Studio von Dutzenden Kugeln durchlöchert – Insider: „Das war absehbar“
Mitten in der Nacht fielen plötzlich Schüsse: In der Hartwicusstraße in Uhlenhorst feuerten in der Nacht zum vergangenen Sonntag Unbekannte auf die Fassade eines Tattoo-Studios – gerade erst eröffnet, jetzt schon Tatort eines brutalen Angriffs. Kugeln durchschlugen Fenster, Inventar und sogar angrenzende Geschäftsräume. Die Polizei ermittelt, ein Insider spricht von Revierkämpfen im kriminellen Milieu.
Die Tat ereignete sich gegen 1.20 Uhr. Anwohner alarmierten die Polizei, nachdem sie Schüsse gehört hatten. Vor Ort entdeckten die Einsatzkräfte, dass die Scheiben eines frisch eröffneten Tattoo-Studios von mehreren Projektilen durchschlagen worden waren. Der Laden hatte erst am Vortag mit einer Eröffnungsparty gefeiert.
Die Täter feuerten offenbar wahllos auf den Laden. Im Inneren schlugen zahlreiche Kugeln in Möbel, Wände und Inventar ein. Auch ein benachbarter Massagesalon wurde getroffen: Querschläger durchdrangen Leichtbauwände und blieben in einer Massageliege stecken.

Ein Insider berichtete der MOPO, dass sich die Tat bereits angedeutet habe – allerdings überraschte ihn die Brutalität des Angriffs. Laut seinen Angaben sei der Betreiber zuvor gewarnt worden, das Geschäft zu eröffnen. Von wem die Warnungen kamen, wollte er nicht sagen. Er deutete lediglich an, dass es sich um kriminelle Strukturen handele, in denen nicht jeder einfach ein Geschäft eröffnen könne, wo er wolle.
Gewerkschaft fordert konsequentes Vorgehen gegen Paralleljustiz
Lars Osburg von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sagte dazu: „Der Vorfall in Hamburg zeigt, dass wir entschieden gegen die Verbreitung von Waffen vorgehen müssen. Dazu müssen alle rechtsstaatlichen Mittel konsequent genutzt werden.“ Man müsse jeder Form von Paralleljustiz mit aller Entschlossenheit entgegentreten..
Die Polizei teilte auf MOPO-Anfrage mit, dass die Ermittlungen auf Hochtouren laufen. Zum Stand der Ermittlungen könne man derzeit keine Angaben machen. Ein Zusammenhang mit früheren Schießereien – etwa im Drogenmilieu – sei bislang nicht erkennbar. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter Tel. (040) 4286 56789 zu melden. (mp)
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