Sprengstoff-Großbrand in Berlin: Kann sowas auch in Hamburg passieren?
Das Feuer war stundenlang völlig außer Kontrolle: Auf dem Sprengplatz im Grunewald, einem Naherholungsgebiet in Berlin, brach am frühen Donnerstagmorgen ein Großbrand aus, es gab mehrere unkontrollierte Explosionen. Über Stunden waren die ohrenbetäubenden Detonationen zu hören, von weitem war Qualm zu sehen. Wie aber wird eigentlich in Hamburg Sprengstoff gelagert? Wer ist dafür verantwortlich? Und ist ein Großbrand wie in Berlin etwa auch in Hamburg möglich? Die MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen.
Das Feuer war stundenlang völlig außer Kontrolle: Auf dem Sprengplatz im Grunewald, einem Naherholungsgebiet in Berlin, brach am frühen Donnerstagmorgen ein Großbrand aus, es gab mehrere unkontrollierte Explosionen. Über Stunden waren die ohrenbetäubenden Detonationen zu hören, von weitem war Qualm zu sehen. Wie aber wird eigentlich in Hamburg Sprengstoff gelagert? Wer ist dafür verantwortlich? Und ist ein Großbrand wie in Berlin etwa auch in Hamburg möglich? Die MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wer lagert in Hamburg gefundene und sichergestellte Sprengstoffe?
In Hamburg kümmert sich der Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr um die Lagerung und kontrollierte Detonation von Sprengkörpern.
Wo wird der Sprengstoff gelagert?
Der genaue Ort wird nicht bekanntgegeben – aus Sicherheitsgründen. Ein Feuerwehr-Sprecher sagt aber: „Es wird für die Zwischenlagerung der Fundmunition aus den Weltkriegen eine Lagerstätte am nördlichen Rand der Stadtgrenze genutzt.“
Wie viel Tonnen Sprengstoff werden in Hamburg gerade gelagert?
Derzeit sind es etwa sieben Tonnen Kampfmittel mit einer Explosivstoffmasse von circa 2,5 Tonnen.
Wie werden die Stoffe gelagert?
Dazu der Feuerwehr-Sprecher: „Die Fundmunition mit Explosivstoffen wird in einem eigens dafür gebauten erdeingedeckten Munitionsbunker aufbewahrt. Die Fundmunition, die selbstentzündliche Brandstoffe enthält, wird getrennt von anderer Fundmunition in einem räumlich entfernten Munitionslagerhaus aufbewahrt.“
Wird der Sprengstoff kontrolliert gezündet?
Nein, nicht in Hamburg. Laut Feuerwehr werden die Stoffe bis zur „endgültigen thermischen Vernichtung“ hier nur zwischengelagert, später zu einem Fachbetrieb für die Entsorgung chemischer Kampfstoffe nach Münster gebracht. „Der Sprengstoff wird dort verbrannt.“

Was ist der gefährlichste Stoff, der in Hamburg zurzeit gelagert wird?
Für den Kampfmittelräumdienst gelten alle Stoffe als gleich gefährlich. So werden sie auch eingestuft. Aber: Wie die MOPO weiß, befinden sich immer wieder zwischenzeitlich zahlreiche Sprengkörper in der Lagerhalle, darunter alte Weltkriegsbomben und TNT.
Wie viele Menschen arbeiten beim Kampfmittelräumdienst?
Der Kampfmittelräumdienst besteht derzeit aus zwölf Mitarbeitern, darunter drei Sprengmeister, sechs Entschärfer, ein Munitionsfacharbeiter und zwei Verwaltungsmitarbeiter. Die Experten werden meistens gerufen, wenn auf einer Baustelle verdächtige Gegenstände bei Sondierungsarbeiten gefunden werden. Sie arbeiten nicht im Schicht-, sondern im Tagesdienst, stellen täglich eine Rufbereitschaft – für Notfälle.
Hat es in Hamburg mal einen ähnlichen Vorfall wie in Berlin gegeben?
Nein, aber: Im Jahr 2019 war es zu einem Feuer im Osten Hamburgs gekommen, das durch eine Notsprengung des Kampfmittelräumdienstes ausgelöst worden sein soll. Die Feuerwehr bestritt den Vorwurf stets. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden eingestellt. Eine Sprecherin damals: „Ein Zusammenhang mit einer Notsprengung von Kampfmitteln, bei der ein Metallstück weggeflogen ist, liegt zwar nahe, steht aber nicht mit der für eine Anklageerhebung genügenden Sicherheit fest.“