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SPD Hamburg
  • Vor dem SPD-Büro in Barmbek stieß ein Mann üble Drohungen aus.
  • Foto: dpa

„Wir bringen euch um“: Drohungen vor SPD-Büro in Hamburg

Ein Mann soll das Büro der stellvertretenden Vorsitzenden der Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ksenija Bekeris, an der Pestalozzistraße in Barmbek bespuckt, an der verschlossenen Tür geruckelt und dann gebrüllt haben: „Wir kriegen euch noch. Wir bringen euch noch um.“ Ein Mitarbeiter, der sich am Donnerstagnachmittag noch im Büro aufhielt, rief die Polizei – und machte den Vorfall dann auch auf Twitter publik.

„Ich durfte erfahren, wie friedlich Querdenker*innen sind“, schreibt Leo Schneider in dem Posting. Wie er darauf komme, dass der Mann, der nach seiner Tat in Richtung des U-Bahnhofs Barmbek gerannt sein soll, ein Querdenker ist, ließ er weitestgehend offen. Er antwortete lediglich einem Twitter-User, dass „der gute Herr seine Ansichten zur pandemischen Lage bei der Attacke sehr lautstark zu verstehen gab“. Bisher konnte die MOPO Schneider für eine Stellungnahme nicht erreichen.

SPD-Büro in Hamburg bespuckt: „Wir kriegen euch noch“

Dafür aber die Politikerin selbst, dessen Büro zum Tatort wurde. „In Hamburg erleben wir es leider von Zeit zu Zeit, dass Abgeordnetenbüros gleich welcher Partei von Andersdenkenden angegangen werden“, so Bekeris zur MOPO. „Ich bin dankbar, dass es meinen Mitarbeitern gut geht und möchte diesen unangenehmen Vorfall nutzen, um daran zu erinnern, dass es der Dialog mit Andersdenkenden ist, der Veränderung bewirkt – niemals aber Gewalt.“

Das Büro der stellvertretenden Vorsitzenden der Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ksenija Bekeris, wurde bespuckt. dpa
Ksenija Bekeris (SPD).
Das Büro der stellvertretenden Vorsitzenden der Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ksenija Bekeris, wurde bespuckt.

Eine Fahndung der Polizei, die wegen einer Demo ohnehin mit zahlreichen Kräften vor Ort war, blieb ohne Erfolg, wie ein Sprecher mitteilte. „Es wurde eine Anzeige erstattet. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz und dauern an.“


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Am Vormittag desselben Tages hatte die Polizei die für Samstag erneut geplante Corona-Demonstration, zu der bis zu 15.000 Teilnehmer erwartet wurden, aus Gründen des Infektionsschutzes verboten. „Bei einem großen Teil der Teilnehmer ist erfahrungsgemäß nicht damit zu rechnen, dass sie sich an Maßnahmen wie die Maskenpflicht halten“, sagte ein Polizeisprecher. Eine am selben Tag angemeldete Gegendemonstration dürfe aber stattfinden.

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Die Polizei wird sich am Samstag aber trotz der Absage der Großdemo breit in der Innenstadt aufstellen. Es scheint gut möglich, dass sich Teilnehmer der abgesagten Demo trotzdem mobilisieren und auf die Straße gehen werden. Ein Eilantrag beim Verwaltungsgericht, um doch demonstrieren zu dürfen, wurde am Freitag abgelehnt. (dg)

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