Kleiner Brand, riesige Rauchwolke: Darum war es an Hamburgs Himmel so dunkel
In der Hamburger Neustadt hat es am Donnerstagabend einen Großbrand gegeben. Teerarbeiten auf dem Flachdach eines im Umbau befindlichen Hotels sollen ihn ausgelöst haben. Die Rauchwolke war in weiten Teilen der Stadt zu sehen, mehr als 40 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr waren angerückt. Die MOPO erklärt, wie so ein Großeinsatz abläuft und koordiniert wird.
In der Hamburger Neustadt hat es am Donnerstagabend einen Großbrand gegeben. Teerarbeiten auf dem Flachdach eines im Umbau befindlichen Hotels sollen ihn ausgelöst haben. Die Rauchwolke war in weiten Teilen der Stadt zu sehen, mehr als 40 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr waren angerückt. Die MOPO erklärt, wie so ein Großeinsatz abläuft und koordiniert wird.
Gegen 17.15 Uhr verdunkelte sich der Himmel über der City. Eine riesige, pechschwarze Rauchwolke stieg auf. Umliegende Straßen waren in Qualm gehüllt, man sah kaum die Hand vor Augen. Von allen Seiten rückten Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr an. Die NINA-Warn-App löste aus und warnte die Bevölkerung in der Umgebung des Brandorts vor giftigem Qualm: Großalarm in Hamburg am Donnerstagabend.
Mehr als 40 Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz
Kurz nach dem ersten Notruf gingen immer mehr Anrufe in der Einsatzzentrale der Feuerwehr ein. Sie meldeten einen Brand auf dem Flachdach eines Gebäudes in der Straße Hütten. Der Führer des alarmierten Löschzugs der Feuerwache Innenstadt sah die Rauchwolke schon, als die Fahrzeuge gerade mit Blaulicht die Wache verließen und forderte sofort Verstärkung über Funk an.

Löschmaßnahmen werden über Einsatzleiter direkt vor Ort koordiniert
Mehr als 40 Einsatzfahrzeuge rückten an. Darunter diverse Löschfahrzeuge mit Drehleitern, aber auch Spezialfahrzeuge wie z.B. Abrollcontainer mit Sauerstoffflaschen, Rettungswagen, ein Spürwagen, der ständig Messungen über die Schadstoffkonzentration durchführt und der Einsatzleitwagen des A-Dienstes. Von dem aus wird der Einsatz direkt vor Ort koordiniert. Entscheidungen können so schnell getroffen werden. Bei noch größeren Bränden, wie beispielsweise dem in der Billstraße, rückt ein Einsatzleitbus mit eigenen Funkverkehr an. Das ist dann wie eine mobile Einsatzzentrale.

Immer wieder kommt es laut Feuerwehr beim Verlegen von Dachpappen aus Bitumen auf Flachdächern zu Bränden. Für das Verlegen der Pappen werden Gasbrenner benutzt. Die große Gefahr dabei: Der Flammpunkt bei Dachpappen liegt bei unter 90 Grad, sie entzünden sich also recht schnell. Eine weitere Gefahr: Die Bitumenbahnen verflüssigen sich rasch. Herabfallende Feuertropfen sorgen oftmals für eine rasante Ausbreitung des Brandes.
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Um dafür gewappnet- und auf die mögliche Rettung von Menschen vorbereitet zu sein, wird die Alarmstufe erhöht, um möglichst viel Einsatzmittel und Manpower am Einsatzort zu haben. Bei Großbränden werden vor allem Atemschutzgeräteträger gebraucht. Wegen der kräftezehrenden Löscharbeiten unter Atemschutz wechseln sich die Feuerwehrmänner ab, um sich erholen zu können. Die Einsatzdauer unter Atemschutz wird dafür penibel dokumentiert.

Giftiger Rauch entsteht bei jedem Feuer. Selbst bei kleineren Zimmerbränden, bei denen bearbeitete Möbelstücke oder Plastik verbrennen. Besonders hoch war die Gefahr beim Großbrand an der Billstraße (Rothenburgsort) Anfang April, denn dort verbrannten Unmengen von Kunststoffen, Plastik und anderen gefährlichen Stoffen.
Dachpappe und Bitumen schnell entzündlich
Qualm durch verbrennde Bitumenbahnen wie beim Großbrand in der Neustadt ist nicht so giftig wie Teer, der früher für Dachabdichtungen verarbeitet wurde. Bitumen wird aus Erdöl gewonnen. Bei Flachdachbränden gerät außer dem Bitumen fast immer auch die Dachkonstruktion aus bearbeitetem Holz in Brand.
Löscharbeiten bis in die Nachtstunden
Die Hamburger Feuerwehr hat bei dem Brand in der Neustadt die Gefahr schnell gebannt. Rund 90 Retter waren bis Mitternacht im Einsatz, um auch noch letzte Glutnester zu löschen. Zwei Bauarbeiter wurden verletzt, einer von ihnen kam in eine Klinik.