Nach Attacken gegen St. Pauli-Fans: HSV-Anhängern droht jetzt Ärger
Großeinsatz der Bundespolizei gegen mutmaßlich gewalttätige HSV-Fans! Zwei Fan-Bussen wurden auf der Veddel überprüft, ein ICE aus München in Harburg gestoppt. Grund für die Maßnahmen sollen Übergriffe von HSV-Anhängern auf Fans des FC St. Pauli am vergangenen Wochenende sein. Nun droht ihnen mächtig Ärger.
Beamte der Bundespolizei haben am Samstagabend einen Großeinsatz gegen mutmaßlich gewalttätige HSV-Fans durchgeführt. Dazu wurde in Harburg ein ICE aus München gestoppt. Auf der Veddel wurden außerdem die Insassen von zwei Fan-Bussen überprüft. Grund für diese Maßnahme sollen Übergriffe von HSV-Anhängern auf Fans des FC St. Pauli am vergangenen Wochenende sein.
Die Vorgeschichte: Wie die MOPO erfuhr, gab es am 23. April im Hamburger Hauptbahnhof einen Einsatz der Bundespolizei. Hier sollen mehrere HSV-Anhänger einigen Fans des FC St. Pauli nach deren Spiel gegen Darmstadt aufgelauert haben. Laut einem Insider soll es dabei zu Straftaten gekommen sein. Auch Polizisten wurden angegriffen.
Hamburg: Fan-Zug in Harburg gestoppt
Mehreren Anhängern des Kiezclubs sollen Fan-Utensilien entrissen worden sein. Auch zu Körperverletzungen sei es gekommen. Schließlich sollen die HSV-Anhänger sogar versucht haben, einige Kumpane zu befreien, die von Bundespolizisten in Gewahrsam genommen worden waren. Dies wurde jedoch von den Beamten verhindert.

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Die zuständige Bundespolizeidirektion Hannover wertete die Videoaufnahmen aus. Weil zu vermuten war, dass sich unter den HSV-Fans, die am Samstag zum Auswärtsspiel in Ingolstadt (Bayern) gereist waren, auch Tatverdächtige vom 23. April befanden, wurde die Überprüfung von einem Zug und zwei Fan-Bussen mit Rückreisenden beschlossen. Dabei waren 100 Beamte der Bundespolizei, ein Hubschrauber und ein sogenannter „Super-Recognizer“ im Einsatz.
Bei Fan-Razzia in Hamburg: Super-Recognizer im Einsatz
Recognizer sind Menschen, die sich überdurchschnittlich gut Gesichter einprägen und diese wiedererkennen können. Häufig werden Täter dadurch später identifiziert und festgenommen.
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Gegen 22.40 Uhr am Samstagabend stoppten Bundespolizisten einen aus München kommenden ICE am Bahnhof Harburg. Verdächtige aus diesem Zug wurden zu einer Kontrollstelle an der Harburger Poststraße gebracht. Hier wurden sie erkennungsdienstlich behandelt. Personalien wurden aufgenommen, Fotos von Tatverdächtigen gemacht.

Außerdem wurden zwei Fan-Busse etwa 40 Kilometer vor Hamburg gestoppt und dann zum Bahnhof Veddel geleitet. Auch hier wurden zahlreiche Personen überprüft.
Insgesamt wurden bei den Einsätzen 17 mutmaßliche Täter vom 23. April identifiziert. Gegen sie wurden Verfahren eingeleitet. Laut einem Sprecher der Bundespolizeidirektion Hannover werde man auch weiterhin ein Auge auf reisende Fußballfans haben.